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1. Heft 1 - S. 29

1911 - Breslau : Hirt
8. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. 29 Regiments dieselben Waffen und gleiche Kleidung, also Uniform. Auch wurden sie durch Offiziere und Unteroffiziere gleichmig ausgebildet und so auf den Krieg vorbereitet. Das erste brandenburgische Heer war nur 3000 Mann stark, aber es bildet den Anfang unserer jetzigen groen deutschen Armee. Der Kursrst vergrerte es bestndig. Mit diesem Heere und durch sein kluges Auftreten wute er während der letzten Jahre des Dreiigjhrigen Krieges sein Land vor Feinden zu bewahren, und als endlich Friede geschlossen wurde, erhielt er Hinterpommern sowie die Bistmer Magdeburg, Halberstadt und Minden. Da sein Grovater schon Ostpreuen und im Westen Kleve, Mark und Ravensberg erworben hatte, so war das Kurfrstentum Branden-brg jetzt so groß wie ein Knigreich. Um den Verkehr im Lande zu erleichtern, lie Friedrich Wilhelm die Landstraen ausbessern, die verfallenen Brcken wiederherstellen und nach dem Borbilde der Hollnder einen Kanal von der Spree zur Oder graben. Heute benutzt man zu solchen Erdarbeiten eine Maschine, die den Sand selber ausgrbt und in eiserne Wagen schttet, und eine andere Maschine zieht 50 oder mehr solcher Wagen aus einmal fort; damals aber muten Menschen den Sand ausgraben, fortschieben oder weg-fahren. Der Kurfürst freute sich deshalb sehr, als das schwierige Werk fertig war. Er lie in dem noch wasserleeren Kanal ein Festmahl an-richten, an dem er selber teilnahm. Danach lie er die Schleusen ffnen, worauf das Wasser einstrmte, und der Kurfürst fuhr als der erste durch den Kanal, der nach ihm Friedrich Wilhelm-Kanal heit. Er ist noch heute eine wichtige Wasserstrae zwischen dem Oderlande und Berlin. 4. Luise Henriette. Noch während des Krieges begann Friedrich Wilhelm sein verwstetes Land wieder hoch zu bringen. Fast berall waren die Bume abgeschlagen und verbrannt. Der Kurfürst verlangte deshalb von jedem Bauer, da er bei seinem Hause einen Garten an-lege, und keiner von ihnen sollte heiraten, wenn er nicht vorher wenigstens sechs Obstbume veredelt und sechs Eichen gepflanzt habe. So entstanden berall schmucke Grten und von Bumen beschattete Bauernhfe. Auch er selbst beschftigte sich in seinen sreien Stunden gern mit Gartenbau, veredelte und beschnitt eigenhndig seine Obst-bume. In all diesen Bemhungen fand er eine treue Helferin an seiner Gemahlin Luise Henriette. (Bild 11.) Sie war eine hollndische Prinzessin. Sie sah in der Gegend nrdlich von Berlin weite, wohlbewsserte Wiesenflchen und riet ihrem Gemahl, hier eine Musterwirtschaft an-zulegen, auf der brandenburgische Mdchen lernen sollten, so wohl-schmeckende Butter und so nahrhaften Kse zu bereiten wie die Hollnder.
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