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1. Teil 3 - S. 18

1890 - Breslau : Hirt
18 Griechenlands Blte und Versall. Bewutsein seiner Unschuld wollte er den Richtern keine gute Worte geben. Als ihm ein berhmter Redner eine kunstvoll ausgearbeitete Verteidigungsrede anbot, lehnte er sie mit den Worten ab: Brchteft du mir weiche, prchtige Socken, ich wrde sie nicht tragen." Nach athenischer Sitte konnte auch der Angeklagte selber einen Strafantrag stellen, der welchen dann die Richter abstimmten. Als man nun Sokrates fragte, welche Strafe er sich selber bestimmen wrde, ant-wortete er: Ich verlange, auf Staatskosten gespeist zu werden. Solches habe ich eher verdient als ein Sieger zu Olympia; denn der macht, da ihr euch glcklich dnkt, ich aber, da ihr es seid." Da wurde er zum Tode durch den Giftbecher verurteilt; seine Hinrichtung konnte aber erst nach 30 Tagen stattfinden, und während dieser Zeit besuchten ihn seine Freunde tglich. Einer derselben bestach den Gefngniswrter; aber Sokrates verweigerte die Flucht mit den Worten: Gehorsam gegen die vaterlndischen Gesetze ist die erste Brgerpflicht!" Ach!" seufzte ein Schler, wenn du doch nicht so unschuldig strbest!" Und wolltest du denn lieber, da ich schuldig strbe?" fragte Sokrates, Am Tage seines Todes sprach er mit seinen Schlern viel der die Unsterblichkeit der Seele. Da brachte ein Diener den Giftbecher herein. Sokrates fragte ihn, wie er sich zu verhalten habe, und trank dann das tdliche Gift mit heiterer Miene aus. Als der Leib starr wurde, bat er einen seiner Schler: Freund, opfere dem skulap (dem (Stte der Heilkunde) einen Hahn, denn ich bin genesen!" Mit diesen Worten starb er. (399 v. Chr.) Die Schler des Sokrates haben dessen Lehren der Nachwelt ber-liefert; der bedeutendste unter ihnen ist der Athener Plato, dessen Lehre von Gott und der Sittlichkeit sich der christlichen am meisten nhert. Sein Schler Aristoteles ist der Lehrer Alexanders. 5) Pelopidas und Epaminondas. Nach dem peloponnesischen Kriege standen die Spartaner an der Spitze aller griechischen Staaten; aber sie mibrauchten ihre Macht zu harter Bedrckung ihrer Brder. Auf einem Zuge durch Botien besetzte ihr Feldherr mitten im Frieden die Burg Theben. Die Freunde der Volksfreiheit muten aus Theben flchten, kehrten aber unter der Fhrung des Pelopidas bald wieder zurck, drangen in Frauenkleidern und tief verschleiert in das Haus, in welchem die spartanischen Macht Haber und deren Anhnger bei schwelgerischem Mahle lagen, ermordeten sie smtlich und vertrieben dann die spartanische Besatzung aus der Burg. Pelopidas und sein edler Freund, der feingebildete und kriegs-kundige Epaminondas, stellten sich nun an die Spitze der Thebaner.
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