Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 3 - S. 131

1890 - Breslau : Hirt
Joseph Ii. 131 Augen noch den feurigen Geist ahnen lieen. Seine Unterthanen liebten den alten Fritz" wie ihren Vater; so oft er sich auf der Strae sehen lie, war er von einer jubelnden Schar umringt. Den wenigen Freunden, die mit ihm alt wurden, schlo sich der König um so enger an. Groe Verehrung hatte Friedrich besonders fr seinen alten Waffen-freund Ziethen. Im Januar 1786 wurde dem Könige der Tod des alten Helden gemeldet. Tief erschttert sprach er: Im Kriege befehligte er immer die Vorhut, ich die Hauptarmee; auch im Tode ist er mir vorangegangen, ich werde ihm bald folgen." Er starb auch schon in demselben 17-9(Ufl-Sommer. Die Todesnachricht wirkte weit der Deutschland hinaus, auf 86 den Thronen und in den Htten, erschtternd; alle fhlten es, da ein groer Mann gestorben war, und bis auf den heutigen Tag ist fein Bild in den Herzen der Preußen lebendig geblieben. Umfang und Einwohnerzahl Preuens sind unter Friedrich dem Groen verdoppelt; Preußen ist durch ihn eine Gromacht geworden. d. Joseph Ii. Maria Theresia war schon sechs Jahre vor Friedrich dem Groen gestorben, nachdem sie 40 Jahre mit Umsicht und landesmtterlicher Frsorge ihres schweren Amtes gewaltet hatte. Ihr Sohn, Joseph Ii., seit dem Tode seines Vaters (1765) Kaiser und Mitregent seiner Mutter, ist einer der edelsten Herrscher aller Zeiten. Auch der geringste Unterthan konnte ihm sein Anliegen vortragen, jedes schriftliche Gesuch wurde schnell beantwortet; deshalb war der Kaiser auch vom frhen Morgen bis zum spten Abend beschftigt. Nie ging er aus, ohne fr die Armen eine Summe Geldes einzustecken. (Das gute Recept.") Standesunterschiede achtete er wenig. Einer adeligen Bittstellerin, die ihre eigene Tochter Frulein nannte, antwortete er: Hab auch ein Mdel gehabt, ist mir aber gestorben." Auf einer Reise in Mhren trat er zu einem pflgenden Bauern und Pflgte mit eigner Hand einige Furchen. Den schnen Augarten in Wien, der bisher nur den Vornehmen zugnglich gewesen war, ffnete er allem Volke zur Belustigung und setzte der den Eingang desselben die Worte: Allen Menschen gewidmet von ihrem Schtzer." Als aber einige Vornehme sich bei ihm beklagten, da sie nun keinen Ort mehr htten, wo sie ungestrt unter ihresgleichen verkehren knnten, antwortete er: Wenn ich nur unter meinesgleichen sein wollte, mte ich in die Kaisergruft der Kapuzinerkirche hinabsteigen." Wie strenge der Kaiser das Recht handhabte, zeigt die Erzhlung von dem pflichtvergessenen Amtmann, der die Bauern warten lie. Sobald Joseph nach dem Tode seiner Mutter Alleinherrscher war, ging er mit groem Eifer, aber nicht immer mit der ntigen Besonnenheit daran, die kirchlichen und brgerlichen Verhltnisse sterreichs
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer