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1. Teil 2 - S. 6

1890 - Breslau : Hirt
6 Die Phnicier. geerntet hatten, fuhren sie weiter. So kehrten sie nach drei Iahren durch das Mittellndische Meer nach gypten zurck. Um den Schiffern auf ihren weiten Seereisen eine Ruhesttte zu verschaffen, wo sie ihr Schiff ausbessern, neue Lebensmittel einnehmen, ihre Waren absetzen und neue einnehmen konnten, grndeten die Phnicier in der Fremde Niederlassungen oder Kolonieen. Zunchst besetzten sie die Inseln des Mittelmeeres, darauf die Ksten des Schwarzen Meeres; an der Nord-kste Afrikas grndeten sie die spter so berhmt gewordene Stadt Karthago. Am wichtigsten wurde fr sie das sdliche Spanien, woher sie nicht nur vortreffliche Wolle, sondern auch Blei, Eisen, Silber und Gold holten. Auch zu Lande trieben sie einen ausgedehnten Handel; ihre Karawanen gingen nach Arabien, Babylonien und Indien. Doch die Phnicier vermittelten nicht nur den Umtausch der Waren zwischen den Vlkern des Ostens und denen des Westens, sondern sie verstanden auch, die verschiedenen Rohstoffe, Wolle, Bernstein, Metalle, trefflich zu verarbeiten. Was fr geschickte Baumeister sie waren, erzhlt uns die Bibel: als Salomo in Jerusalem einen Tempel bauen wollte, lie er phnicische Meister kommen; einer derselben verstand es sogar, groe eiserne Sulen zu gieen. Aus Metall verfertigten die Phnicier allerlei Gerte und Waffen; aus Holz, Bernstein und Elfenbein schnitzten sie wertvolle Schmuck-fachen; auch in der Kunst der Glasbereitung, die sie wohl von den gyptern kennen gelernt hatten, wurden sie von keinem Volke ber-troffen; am berhmtesten aber waren sie durch ihre Purpurfrberei, die von ihnen erfunden ist. Ein Hirt soll die Purpurfarbe, die aus dem Safte der Purpurschnecke gewonnen wird, zuerst an dem Maule seines Hundes entdeckt haben, der eine solche Schnecke zerbissen hatte. Von dieser Entdeckung machten die Phnicier bald Gebrauch, indem sie mit dem Saft die berhmten Gewnder frbten, welche ihre Weber lieferten. Diese Purpurgewnder waren so teuer, da nur Könige und sehr reiche Leute sie tragen konnten. Am beliebtesten und teuersten waren die blut-roten Gewnder; doch gab es auch Purpur von anderen Farben. Den Phniciern verdanken wir auch die Buchstabenschrift, die sie nach der Hieroglyphenschrift der gypter gebildet haben; von den phnicifchen Buchstaben sind dann die griechischen und rmischen, und von diesen wieder die deutschen Buchstaben abgeleitet. 3. Religion. Auch die Phnicier dienten vielen Gttern; die hchste Verehrung geno der Sonnengott Baal; die Gttin Astarte verlieh der Erde Fruchtbarkeit. Beiden Gottheiten diente man auf Hhen unter grnen Bumen; aber dieser Gottesdienst war mit Festen voll ausschweifender Sinnlichkeit verbunden. Unter Moloch verehrte man die zerstrende, verzehrende Kraft der Sonne und des Feuers berhaupt.
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