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1. Teil 2 - S. 19

1890 - Breslau : Hirt
Staatseinrichtung; Erziehung. 19 spartanischen Koch kommen, der sie ihm bereiten mute. Als er sie aber kostete, wollte sie ihm nicht schmecken. Da sprach der Koch: Diese Suppe schmeckt nur dem, welcher vorher gebadet und tchtig geturnt hat." 3. Der Erziehung wendete Lykurg besondere Sorgsalt zu. Jedes Kind wurde gleich nach der Geburt von den ltesten besichtigt. Die Namen der gesunden wurden sofort in das Brgerverzeichnis eingetragen, die brigen aber im Gebirge zum Verhungern ausgesetzt! Mit dem siebenten Jahre wurden die Knaben aus dem Elternhause genommen, um gemeinsam erzogen zu werden. Sie wohnten alle in einem ffent-lichen Gebude unter strenger Aufsicht. Zweck der Erziehung war Ab-Hrtung gegen Beschwerden und Schmerzen, unbedingter Gehorsam gegen ltere und Vorgesetzte und Sieg in der Schlacht; daher wurden besonders die Leibesbungen gepflegt, Laufen, Springen, Ringen, Speer- und Diskuswerfen und Kampf mit Waffen. Die Knaben gingen meistenteils nackt und barfu; sie badeten fleiig und schliefen auf Schilf, das sie selbst an den Ufern des Eurotas abbrachen. Ihre Mahlzeit war zur Sttigung kaum hinreichend; doch war ihnen erlaubt, unbemerkt zu stehlen; lieen sie sich aber ertappen, so wurden sie wegen ihrer Ungeschicklichkeit gezchtigt. Um die Knaben in der Ertragung des krper-lichen Schmerzes zu den, wurden sie jhrlich einmal blutig gegeielt, wobei sie keine Miene des Schmerzes zeigen durften. Auf die Aus-bildung des Geistes legte man wenig Wert; nur die Musik wurde ge-pflegt. Lesen und Schreiben aber nicht gelehrt. Schon frh gewhnte man die Jugend an kurze, sinnreiche Rede; eine solche heit noch heute eine lakonische, d. i. spartanische. Die Mdchen lernten nicht blo Musik und Chortnze, sondern betrieben auch unter Aufsicht krper-liche bungen aller Art: Laufen, Springen und Ringen, Diskus- und Speerwurf. Dadurch wurden die Spartanerinnen nicht allein die krftigsten, sondern auch die schnsten Frauen Griechenlands. Ein von Seerubern gefangenes spartanisches Mdchen wurde von einem Manne, der sie kaufen wollte, gefragt: Willst du denn auch stets brav sein, wenn ich dich kaufe?" Auch wenn du mich nicht kaufst!" war die Antwort. Auf die Frage, welche Wissenschaft in Sparta am meisten getrieben werde, antwortete ein Spartaner: Die Kunst, zu befehlen und zu gehorchen." Vor den Greisen muten sich die jungen Leute von ihren Sitzen erheben und ihnen jederzeit Rede und Antwort stehen. Ein bejahrter Fremder, dem in Sparta vielfache Zeichen der Ehrerbietung zu teil wurden, rief aus: Nur in Sparta ist es angenehm, alt zu werden!" Zwei junge Spartaner befanden sich als Gesandte in Athen und besuchten dort das Theater. Ein Greis trat ein, fand die Pltze aber schon^alle besetzt. Sofort standen die beiden Spartaner auf und boten ihm ihren Platz an. Als die Athener ihnen dafr Beifall zuriefen, sagte der Greis: O, die Athener wissen auch, was sich geziemt; sie thun es nur 2*
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