Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 1 - S. 74

1890 - Breslau : Hirt
74 Heinrich Iv. des Briefes lautete: Ein anderer besteige den Stuhl Petri, der die lautere Lehre des heiligen Petrus verkndet. Steige herab!" Jetzt schleuderte der Papst den Bann gegen den König. Alle Unterthanen waren damit von ihrem Eide des Gehorsams gelst. In Sachsen loderte der Aufstand von neuem auf. und die Fürsten erklrten Heinrich auf einer Versammlung, sie wrden einen neuen König whlen, wenn er nicht binnen kurzer Frist vom Banne gelst wrde. Verlassen von allen, durfte der König nicht einmal die Abzeichen seiner Wrde tragen. 4. Heinrichs Bue in Canossa. In dieser Not beschlo Heinrich, nach Italien zu reisen, um sich dem Papste zu Fen zu werfen. Heimlich verlie er Deutschland mit seiner Gemahlin und seinem drei-jhrigen Sohne. Aber seine Feinde hatten alle gangbaren Wege der die Alpen besetzt, um des Knigs Reise zu verhindern; deshalb wandte er sich nach dem jetzigen Frankreich und ging von hier mitten im Winter der die Alpen. Es war eine beschwerliche Reise, weil die Straen verschneit waren und erst mhsam gangbar gemacht werden muten. Am schwersten war der Abstieg; kriechend auf Hnden und Fen, oder die Schultern der Fhrer umklammernd, kamen endlich die Männer hinunter. Die Knigin und ihre Dienerinnen wurden auf Rindshute gesetzt und so hinabgezogen. Die Lombarden in Norditalien jauchzten dem Könige entgegen; sie meinten nmlich, Heinrich sei gekommen, um den bermtigen. Papst zu strasen. Heinrich aber sagte ihnen, er sei nur gekommen, Bue zu thun. Gregor war schon unterwegs nach Deutschland, um einen neuen König whlen zu lassen. Als er von 1077 Heinrichs Ankunft hrte, suchte er Schutz auf der Burg Canossa in Norditalien. Vor diesem Schlosse erschien auch Heinrich, barfu, in dem hrenen Gewnde eines Bers. Aber die Pforten der Burg blieben ihm verschlossen. Trotz seines Flehens, trotz grimmiger Klte mute er drei Tage drauen stehen; da erst sprach ihn der Papst unter harten Bedingungen vom Banne los. 5. Heinrichs sptere Regierungszeit. Jetzt kehrte der König nach Deutschland zurck, wo ein bitterer Kampf seiner wartete. Die Fürsten hatten nmlich den ehrgeizigen Schwager Heinrichs, Rudolf von Schwaben, zum Könige gewhlt. Jahrelang wtete nun zwischen beiden der Brger-krieg, endlich errang Heinrich den Sieg; zwar ging die Entscheidungs-Macht fr ihn verloren, aber sein Gegner wurde tdlich verwundet. Sterbend soll Rudolf gesagt haben, indem er auf seine abgehauene Rechte zeigte: Sehet, das ist die Hand, mit der ich einst Heinrich, meinem Könige, den Eid der Treue geschworen habe." Spter ging Heinrich nochmals nach Italien, um die in Canossa erlittene Schmach zu rchen. Er vertrieb den Papst und wurde dafr aufs neue in den Bann gethan.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer