Anfrage in Hauptansicht öffnen
1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen
1904 -
München
: Oldenbourg
Dokumente für Auswahl
Auswahl zurücksetzen
Aktuelle Auswahl:
id : 736_00000039Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage
1
Seiten
1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen 
- S. 27
1904 -
München
: Oldenbourg
Land und Leute.
27
Iii. Sdgriechentand, im Altertum Peloponnes ( Insel des Pelops genannt. Den Kern desselben bildet das liebliche Tafelland Arkadien. Die nrdliche Abstufung zum Korinthischen Meerbusen nannte manachaia, die westliche, durchflssen vom Alpheus, Elis; hier lag in einer kleinen Ebene Olympia mit dem vielbesuchten Heiligtum des Zeus, in dessen Nhe die olympischen Spiele" stattfanden. Nach Sden erstrecken sich drei Halbinseln ins Meer, deren mittlere das Taygetosgebirge mit Spitzen bis zu 2400 m trgt. stlich davon liegt die kleine, aber srucht-bare Ebene von Messenien, westlich die vom Eurotas durchflssen^ etwas grere Ebene von Lakonien mit der zweitberhmtesten Stadt Griechenlands, dem kriegergewaltigen Sparta- Vom arkadischen Tafelland erstreckt sich noch eine Halbinsel sdstlich ins Meer mit der uralten Stadt Argos, in deren Nhe die durch Ausgrabungen bekannten Orte Myken und Tiryns liegen. Reich entwickelt ist ferner
Iv. die griechische Inselwelt. Die neuere Geographie betrachtet sie als die Spitzen einer ins Meer versunkenen ehemaligen Landverbindung zwischen Europa und Asien aus geologischer Vorzeit. Abgesehen von Cypern (Kypros), das eher zu Asien zu rechnen ist, sind die wichtigsten: Kreta, welches das gische Meer nach Sden abschliet, eine uralte Sttte semitischer Kultur mit dem sagenhaften König Minos. Rhodus mit dem vielbewunderten Kolo: er war eine Riesenstatue des Sonnengottes Helios (Apollo) aus Erz am Eingang des Hafens, die zugleich auch als Leuchtturm benutzt wurde; sie galt als eines der sog. sieben Weltwunder". Delos mit einem bekannten Heiligtum des Apollo; bei diesem wurde auch ein viel-besuchter Markt abgehalten, auf dem in der Rmerzeit oft 6000070000 Sklaven an einem Tag verkauft wurden. Paros lieferte prachtvollen Marmor. Salamis, unmittelbar vor dem Hafen Athens, ist berhmt durch die Seeschlacht gegen die Perser. Euba ( gutes Rinderland), dicht an der attischen Kste, lieferte fr Athen Schlachtvieh. Weiter nrdlich Lemnos, bekannt durch seine Eisenlager und Waffenschmiede. Vor der Westkste Griechenlands liegen die Jonischen Inseln, darunter das kleine Jthaka, die Heimat des vielbesungenen schlauen Odysseus.
Wevlkerung: Die Hellenen gehren ihrer Sprache nach sicher zur indogermanischen Rasse; aber ebenso sicher ist es, da sie mit semitischen Bestandteilen stark durchsetzt sind. Diese Mischung fand der-mutlich erst statt, nachdem die Hellenen in die nach ihnen benannten Ge-biete eingewandert waren, nicht auf der Wanderung selbst.
Die Gebiete waren ja nicht menschenleer, sondern hatten schon lange vor den Hellenen eine allerdings wenig bekannte Bevlkerung, die aber eine ziemlich hohe Kulturstufe bereits erreicht hatte. Von den wahrscheinlich semi-tischen oder wenigstens halbsemitischen Pelasgern war oben die Rede. Doch auch die Erinnerung an reinsemitische Einwanderungen hat sich, wenigstens in der Sage, und zwar gerade an den Hauptorten des Helle-nentums, erhalten. So z. B. erhielt sich im Peloponnes die Sage von* dem gewaltigen Geschlecht der Pelopiden ( Nachkommen des Pelops),