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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 59

1904 - München : Oldenbourg
Land und Leute. 59 brigen Italien verschieden und wurde bewohnt von ligurischeu, hauptschlich aber von gallischen (keltischen) Stmmen. Die Ketten waren ein kriegerischer, den eigentlichen Germanen sehr nahe verwandter indogermanischer Volks-stamm, die in unbekannter Vorzeit in das westliche Europa eingewandert waren. Ihr Kernland war Pallien, ungefhr das heutige Frankreich. Kelten wohnten auch in der Iberischen oder Pyrenenhalbinsel und auf den britischen Inseln. Einzelne Stmme unternahmen mitunter ge-waltige Kriegszge nach reichen Kulturlndern. Da sie den Rmern viel zu schaffen machten, werden wir im folgenden sehen. Aber sie kamen viel weiter: Ein gewaltiger Kelten st urm durchbrauste gegen Ende des 3. Jahrh. v. Chr. ganz Macedonien und Griechenland bis an den Peloponnes: besonders auf die reichen Tempelschtze von Delphi hatten es die wilden '280 Horden abgesehen. Mit Mhe wurden dieselben verdrngt und zogen nun der den Hellespont nach Kleinasien, wo sie mitten im Lande ein galati-sches Reich grndeten, das spter dem rmischen einverleibt wurde. (An diese Galater schrieb dann der Apostel Paulus seinen aus dem Neuen Testa-ment bekannten Brief.) Von den Nebenflssen des Po sind geschichtlich bekannt der Ticinus (Ticino) von Norden und die Trebia von Sden, weil hier Kmpfe zwischen den Rmern und Hannibal stattfanden. Ober-italien hie im Altertum Gallia cisalpina ( Gallien diesseits der Alpen) im Gegensatz zu Gallia transalpina ( Gallien jenseits der Alpen; das heutige Rhnegebiet). Ee. Das heutige Mittelitakien; es umfate in der Hauptfache das Gebiet der Flsse, die vom Apennin nach Sdwesten gehen, also etwa bis zum Flusse Silarus. Vom Ostabhang rechnete man im Altertum noch dazu das Gebiet vom Flusse Rubicon im Norden bis zum Frentoflusse im Sden. Doch waren diese letzteren Gebiete im Altertum weniger wichtig. Die Kernlande lagen in dem nach Westen offenen Bogen des Apennin. Dazu gehrte vor allem Etrurien; es reichte vom Gebiet des Arnus (Arno) stlich und sdstlich bis an den Tiber, den Hauptflu Mittel-italieus. Industrie, Handel, Kunst und Religionswesen der Etrusker waren fr die Rmer von groem Einflu. Als wichtige Etruskerstadt galt Veji; traurige Berhmtheit erlangte der Trasimenische See durch die schreckliche Niederlage, die Hannibal den Rmern beibrachte. stlich und sdstlich vom Tiber begann das Gebiet der eigentlichen Italiker; sie zerfielen: 1. in den verhltnismig kleinen Zweig der Latiner, welche die nach ihnen benannte Ebene sdlich vom Tiber am Meere bewohnten (eigentlich haben die Bewohner ihren Namen von der Ebene"; denn Latium bedeutet eben Ebene); ein kleiner Teil der Latiner wohnte noch auf dem rechten Tiberufer. 2. In den viel greren Zweig der Osker, die eine vom Latinifchen abweichende Mundart hatten. Die Osker zerfielen wieder in eine Anzahl Stmme: die Umbrer nordstlich vom Tiber bis ans Adriatische Meer, sdlich davon die Sabiner, wiederum sdlich davon die kriegerischen Samniten, die auch die campanische Ebene bewohnten (campus = ebenes Feld). Der wichtigste Ort der Latiner war in der ltesten Zeit Albalonga am Abhang des die latinische Ebene beherrschenden Albaner-gebirges, das auf feinen Hhen an einem Kratersee ein altberhmtes Heilig-tum des Gottes Jupiter trug.
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