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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 102

1904 - München : Oldenbourg
102 des Namens Rom" war von der Stadt auf das ganze Reich ber-gegangen; das ersieht man daraus, da fortan die byzantinischen Kaiser sich nach wie vor rmische" Kaiser nannten, obwohl sie in spterer Zeit mit der.stadt Rom selbst gar nichts mehr zu tun hatten. Ja, Rom htte sogar seine Bedeutung fr das Abendland verloren; denn bald darauf siedelte die westrmische Regierung nach Ravenna der, das an der Ostkste lag, also nach der griechisch-orientalischen Kulturwelt blickte, während Rom am unteren Tiber naturgem nach Westen geblickt hatte. So hatte sich die alte Prophezeiung, da das besiegte Griechenland das siegreiche Rom berwinden werde" natrlich im geistigen Sinne gemeint , vollauf erfllt. Rom wre vielleicht geworden, was Ninive und Babel heute sind, wenn es nicht der Mittelpunkt einer ganz anderen Welt geworden wre, nmlich der christlichen. Die Bedeutung dieser neuen Weltanschauung erkannte auch bereits 313 Konstantin, indem er durch das Edikt von Maitand dem Christentum Anerkennung und Gleichberechtigung zuerkannte. Damit war die eigent--liehe rmische Geschichte zu Ende. Hioms Ausgang als politische Macht. Der Tod Konstantins fhrte zunchst wieder Thronstreitigkeiten herbei, aus denen nach einiger Zeit abermals ein Alleinherrscher hervor-ging, nmlich Weodofins (379395). Dieser krftige Kaiser kmpfte nochmals tapfer gegen die immer bermchtiger werdenden Germanen; aber schon er mute mehr und mehr daran denken, sich mit diesen Herren der Zukunft" auf friedlichem Wege zu einigen, indem er sie in den Dienst des Reiches aufnahm und ihnen zunchst den Schutz des-selben gegen ihre eigenen Landsleute bertrug; so wurde der Mandate Stiticho bereits Reichsverweser, hatte also das hchste Amt nach dem Kaiser inne. Nach dem Tode des Theodosins zerfiel das Reich endgltig in die beiden oben genannten Hlften. Das oftrmifche oder byzantinische Reich hielt sich unter schweren Kmpfen gegen Slaven, Perser und spter an deren Stelle gegen die Mohammedaner noch bis 1453, während das westrmische einem baldigen sang- und klanglosen Ende entgegensiechte. Bereits 402 wurde der Regierungssitz nach Ravenna verlegt, das erstens durch seine sumpfige Umgebung besser geschtzt war als Rom und zweitens einen bequemeren Anschlu nach dem Orient bot, wo man sich noch lange den eigentlichen Sitz der Regierung vorstellte.
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