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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1904 - München : Oldenbourg
Rmisch-germanische Beziehungen vor der Vlkerwanderung. Hz bald des Menschen Freund, bald des Menschen Feind, mehr aber das letztere; deshalb sind die Vertreter der Nacht, die weileuchtenden" (Alben, Elfen) Sterne, bald freundlich bald feindlich; weil die Nachtlichter" kleiner sind als das Tageslicht, erscheinen sie als Zwerge und stehen als bleiche" Alben (bedeutet eben die weileuchtenden" Mondkinder; Alberich ist der Mond, der Nachtgott) im Gegensatz zu den rtlich- oder gelbleuchtenden" Asen (den Sonnenkindern). In zwei Punkten war aber die germanische Gtterauffassung der griechischen sittlich weit berlegen, erstens in dem ausgeprgten Glauben an die Anstertichkeit der Seele, zweitens in dem Glauben an eine unerbitt-liche Wettgerechtigkeit. Dem erstem: entsprang die Vorstellung, da die Seelen der im ehrenvollen Kampfe gefallenen Helden gewrdigt werden, in Walhalla an Walvaters (Wotans) Seite zu sitzen, während die brigen Seelen zur finsteren Hel hinabsteigen mssen. Dem Glauben an die unerbittliche Weltgerechtigkeit entsprang die Vorstellung, da auch die Götter fr etwaige Snden in der Gtterdmmerung durch Untergang und Selbstvernichtung bestraft werden. Im Gegensatz dazu haben wir gesehen, da die Grko-Jtaliker vom Jenseits nicht viel hielten; das Diesseits war ihnen Hauptsache, ja einziger Selbstzweck. Auch um Weltgerechtigkeit kmmerten sie sich wenig. Die griechisch-rmischen Götter sndigen in der Sage noch viel mehr als die germanischen; aber von einer Vernichtung als Strafe dafr lefen wir nichts. Das entsprach ganz der oben geschilderten Welt- und Lebensauffassung der Alten, die den Gebrauch und Genu der Macht als selbstverstndlich und sittlich berechtigt, ja einzig vernnftig betrachteten. Wir sehen also, da unsere Vorfahren sittlich bedeutend hher stehen als die sonst hochbegabten Griechen und Rmer; deshalb nahmen sie auch verhltnismig leicht und gern das Christentum an. Rmisch-germanische Beziehungen vor der Vlkerwanderung. Die schweren Kmpfe der Rmer gegen die Cimbern und Teu-tonen haben wir bereits kennen gelernt; ebenso den Kampf Csars gegen den Heerknig der suevischen Stmme (Schwaben) Ariovist, der bei Vesontio (in der Nhe des heutigen Mlhausen im Elsa) ge- 58 schlagen wurde. Beide Kmpfe hatten fr die Rmer nicht blo mili-v.chr. trische Bedeutung; schon in den Cimbernkriegen sollen an die. 150000 Mann gefangen worden sein; sie wurden der das ganze Reich ver-kauft, einzelne aber spter von Marius selbst als Sldner in das rmische Heer eingestellt. Der nmliche Vorgang wiederholte sich bei Csar. Er hatte bereits eine eigene germanische Reiterei, die bei Lorenz, Lehrbuch, 8
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