Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 143

1904 - München : Oldenbourg
Heinrich Iii. Erbmonarchie geplant. 143 klug; aber Fürsten und Adel merkten doch, was hinter dem scheinbar so harmlosen Vorschlag geschriebener" Gesetze steckte, und wuten ihn zu vereiteln. Ebensowenig gelang der zweite kluge Plan, die Abgaben und Ge-flle aus Naturalien in Bargeld umzuwandeln. Durch die innige Be-rhrung mit Italien waren allerdings Industrie, Handel und Geld-verkehr in einzelnen Gegenden Deutschlands, besonders im Rhein-und Donaugebiet sowie an der Nordseekste, bedeutend gestiegen: selbst das Bargeld war zahlreicher geworden, wenn auch nicht auf dem flachen Lande. Deshalb machte Heinrich den Vorschlag, die Ge-flle" von nun an in Bargeld zu erheben. Wren die Stmme darauf eingegangen, so konnte sich Heinrich die Geflle aus allen, auch ent-fernten Gauen an einen bestimmten Platz bringen lassen und dort seinen dauernden, festen Wohnsitz nehmen. Dafr hatte er Koslar am Harz in Aussicht genommen. Es lag im Gebiet der Sachsen, das schon unter den Ottonen eine Art Reichsmittelpnnkt gewesen war, und hatte in nchster Nhe ergiebige Silbergruben, die fr Heinrich bei der geplanten Einfhrung der Geldwirtschaft von hchster Wichtigkeit warnt. Aber die Fürsten merkten auch die Be-beutung dieses Planes und wuten ihn ebenfalls zu vereiteln, indem sie mit Recht erklrten, die deutsche Landwirtschaft sei fr Einfhrung der Feldwirtschaft noch lange nicht reif. So mute der Hof sein Wanderleben fortsetzen; aber das Ver-hltnis zwischen Kaiser und Fürsten wurde immer feindseliger, weil sich die letzteren sagten, der Kaiser werde bei seiner Macht und seinem Ansehen die Plne auf Einfhrung einer Erbmonarchie gelegentlich wieder aufnehmen. Sie suchten ihn deshalb, weil offene Aufstnde gegen den mchtigen Herrn doch vergeblich waren, durch Mord aus dem Wege zu rumen, ein Beweis, wie tief die Erbitterung bei den sonst so ritterlichen Deutschen gedrungen war. Nur durch den pltzlichen Tod eines Mitverschworenen, der seine Erkrankung als Strafe Gottes be-trachtete und auf dem Totenbett beichtete, wurde die Verschwrung vereitelt. Art der Spitze der Fürsten stand Gottfried der Brtige von Oberlothringen, der mit der reichen Markgrfin Beatrix von Tuscien vermhlt war und sich in den letzten Regierungsjahren Heinrichs den Klnniazensern nherte. Diese waren nmlich mit Heinrich nicht mehr so ganz zufrieden, da er auf das Recht, die Ppste einfach ohne Mitwirkung der kirchlichen Kreise zu ernennen, nicht verzichten wollte. Sie sagten sich nicht ohne Grund: Solange der aufrichtig fromme Heinrich regiert, wird er nur wrdige Priester als Ppste einsetzen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer