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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 209

1904 - München : Oldenbourg
Der Dreiigjhrige Krieg. Friedrich V. Ferdinand Ii. 209 reich und Ungarn wollten die Gelegenheit des Thronwechsels benutzen, um auch fr sich eine Art Majesttsbrief zu erzwingen. Da Ferdi-nand sich weigerte, kam es in beiden Lndern zu Emprungen, welche die Aufstndischen bis vor Wien fhrten. Diese miliche Lage des Thron-folgers ermutigte nun die bhmischen Nichtkatholiken zu einem gewagten Schritt; sie erklrten Ferdinand fr abgesetzt und whlten das Haupt der Union, Kurfürst Iriedrich Y. von der Pfalz, zum König. Das erwies sich jedoch als uerst verhngnisvoll. Denn das war offener Aufruhr der Untertanen gegen ihren an-gestammten rechtmigen Herrn. Es ist ein groer Unterschied, ob die Stnde eines Landes mit ihrem Landesherrn um diese oder jene Rechte stritten, oder ob sie ihn absetzten und einen Fremden whlten. In den stndischen Kmpfen jener Zeit erklrten sich die Gegner des Fürsten immer nur als Sr. Majestt (oder Hoheit) allergetreueste Opposition". Sogar die aufstndischen Niederlnder (Geusen) hatten im Kampf gegen ihren Landesherrn Philipp Ii. von Spanien den Wahlspruch angenommen: Getreu dem König bis zum Bettelsack", und hier wollte ein Volk seinen legitimen König absetzen, weil er vielleicht" den Majesttsbrief nicht anerkennen werde. (Tatschlich hat ihn Ferdinand in denjenigen Gebieten, die sich dem Aufstande nicht anschlssen, hauptfchlich schlesischen, aufrechterhalten, während er sich natrlich den Bhmen gegenber durch die statt-gehabte Emprung seines Wortes fr entbunden hielt.) Aber selbst wenn man von der Frage Recht oder Unrecht" bei der hochgradigen Erbitterung absehen wollte, so war die Absetzung eines recht-migen Landesherrn durch seine Untertanen auch eine unsagbare Torheit. Denn welcher Fürst konnte diese Absetzung offen untersttzen? In ganz Europa, von Spanien bis Rußland, von England bis Ungarn, ruhte die Monarchie, die gerade damals sst berall dem Absolutismus zu-steuerte, auf dem legitimen Erbrecht. Deshalb rieten auch alle verwandten Hfe dem Pflzer Kurfrsten von der Annahme der unrechtmigen Krone ab, zumal die Bhmen selbst unter sich nichts weniger als einig waren. Katholiken, Lutheraner und Calvinisten befehdeten einander aufs heftigste. Trotzdem wurde Friedrich durch seine ehrgeizige Gemahlin zur Annahme der verhngnisvollen Krone bewogen. Dem gegenber entwickelte Ferdinand Klugheit und Tatkraft. Zu-nchst lie er sich zum Kaiser whlen als Aerdinand Ii. (16191637). Dann schlo er mit seinem Vetter und Jugendfreund Maximilian von Bayern als Haupt der Liga einen Vertrag, worin er ihm die seit der Goldenen Bulle entzogene Kur-wrde sowie die Oberpfalz in Aussicht stellte. Anderseits konnten sich weder die Union noch England oder Schweden dazu entschlieen, aufrhrerische Untertanen gegen ihren rechtmigen Landesherrn zu unter-sttzen. So kam es, wie es kommen mute. Max unterwarf mit dem ligistischen Heer sterreich und besiegte dann mit leichter Mhe die unter Lorenz, Lehrbuch. 14
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