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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 215

1904 - München : Oldenbourg
Magdeburgs Fall. Breitenfsld. Gustav in der Pfaffengasse". 215 Feuer empor; Dietrich fiel im heldenmtigen Kampf. Tilly, der fofort begriff, was der Brand zu bedeuten habe, suchte ihn zu lschen, um den militrisch wertvollen Sttzpunkt, fr den er monatelang so schwere Opfer gebracht hatte, nicht zu verlieren. Als er jedoch sah, da Menschen-macht gegen das von einem Nordoststurm untersttzte rasende Flammen-meer nichts ausrichten knne, mute er die Stadt ihrem Schicksal berlassen. 1631 Bei den rauhen Kriegssitten der damaligen Zeit, wo jedes Mittel, den Mai Gegner zu schdigen, erlaubt schien, ist es begreiflich, da nun die Schweden planmig behaupteten und dementsprechend Flugschriften in die Welt setzten, Magdeburg sei von Tilly niedergebrannt worden. Die konfessionelle Erbitterung des Jahrhunderts macht es schlielich auch ver-zeihlich, da sich sogar in Deutschland Leute fanden, welche dies glaubten, obwohl vom militrischen Standpunkt aus schon der gesunde Menfchenver-stand das verbieten sollte. Nach dem Falle Magdeburgs rckte Tilly auf Ferdinands Befehl nach Sachsen, um es zum Anschlu an die kaiserliche Politik zu zwingen. Durch Verzicht auf die Restitution htte man Sachsen und Branden-brg leicht gewinnen knnen; aber das wollte die Wiener Regierung nicht. So trieb man beide gewaltsam in die Arme der Schweden. Durch ein schwedisch-schsisches Heer unter Gustavs geschickter Leitung wurde nun Tilly bei Wreitenfetd entscheidend geschlagen und zog sich der 1631 Mitteldeutschland nach Sddeutschlaud zurck, um wenigstens Bayern Sept. zu decken. Der König berlie jetzt seinem schsischen Bundesgenossen die Eroberung Bhmens; er selbst wandte sich in die Main- und Mittel-rheingegenden, wo er im Falfe einer unvorhergesehenen Niederlage sich jederzeit auf seinen franzsischen Bundesgenossen zurckziehen und im brigen die Macht der Liga am empfindlichsten schwchen konnte, ohne in den geistlichen Besitzungen auf besonderen Widerstand rechnen zu mssen. Tatschlich wurde die Pfaffengasse" (Main- und Mittelrhein-gebiete mit den vielen reichen Bistmern und Abteien) entsetzlich mit-genommen, obwohl der persnlich ritterliche König bei seinem bunt-gemischten Heere, von dem auer den Offizieren nur ein geringer Teil aus wirklichen Schweden bestand, stramme Manneszucht hielt, so gut es eben ging. Aber schon die regelmigen Kriegssteuern und Lieferungen waren fr die armen Bewohner fast unerschwinglich; denn Gustav konnte die grausame Sitte der Zeit, da der Krieg den Krieg ernhren" msse, so wenig ndern wie etwa Tilly oder Wallenstein. Als sich Gustav den Anschlu an Frankreich durch Eroberung von Mainz und Ehrenbreitstein sr den Fall eines Rckzuges gesichert hatte, besetzte er das fr die Verbindung mit Norden und Westen wichtige Nrnberg und brach dann der Donauwrth in Bayern ein, um
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