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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 311

1904 - München : Oldenbourg
Bayern unter Max Iv. (I.) 311 Heuren Menschenverbrauch durch die fortwhrenden Kriege drckte diese Blutsteuer schwer auf das Volk. Selbst der Kriegsruhm, den sich die bayerischen Truppen unter Deroy und Wrede durch ihre Beteiligung an den Siegen der Franzosen erwarben, konnte den Un-willen der die fortwhrenden Aushebungen, Lnderoerschiebungen und Rechtsverletzungen nicht unterdrcken. Aber die Lage des Mnchener Hofes war eine ziemlich peinliche. Der Anschlu an Napoleon hatte nicht blo eine Machterweiterung, sondern auch eine Rangerhhung gebracht durch Bayerns Kr-heung zum Knigreich. Auerdem bestanden zwischen dem neuen 1806 König Wax I. und dem franzsischen Hofe Familienbeziehungen infolge der Heirat Eugen Beauharuais' mit der Tochter Maximilians, Auguste Amalie. Trotzdem waren die Gefhle fr Frankreich schon vor dem russischen Feldzug sehr khl geworden. Als nun gar wieder-um 30 000 Landeskinder fast vollzhlig in Rußland zugrunde gingen (Deroy t), wandte sich die Stimmung des Volkes allgemein gegen den unersttlichen Eroberer. Durch den Vertrag von Ried trat dann Bayern auf seinen naturgemen Platz und bayerische Truppen nahmen an den Kmpfen um die Aube ehrenvollen Anteil. 1815 schlo sich das Knigreich dem neuerrichteten Deutschen Wund an. Auch die inneren Verhltnisse des Landes erfuhren eine tiefgehende Umbildung, die ihren Grund darin hatte, da Gebiete mit verschiedener Konfession, Stammeseigenart, Gesetzgebung und Verwaltung zu einem Ganzen verschmolzen und nach den Forderungen der damaligen Zeit umgestaltet werden muten. Da Frankreich grtenteils dabei Muster war, ist selbstverstndlich. Das .Toleranzedikt gewhrte neben dem Katholizismus auch den 1800 anderen christlichen Konfessionen Duldung, was erst die Angliederung prote-stantischer Gebiete ermglichte. Die durch den Reichsdeputationshauptschlu zugewiesenen geistlichen Besitzungen wurden grtenteils skularisiert, wobei man nicht immer mit der wnschenswerten Rcksicht auf Kuustdenkmler, Bcherschtze u. dgl. vorging. Die Beseitigung des Zunftzwanges 1807 sowie der Leibeigenschaft hob bei Brgern und Bauern die Arbeits- 1808 lust und gestattete eine freiere Entfaltung der Krfte. Fast alle Vor- und Sonderrechte des Adels und der Geistlichkeit in bezug auf Gerichtsbarkeit und hauptschlich auf Besteuerung kamen in Wegfall. Infolgedessen wuchsen die Staatseinnahmen. Dem gleichen Zweck diente die Hebung der Salz-Produktion (Solenleitung nach Traunstein und Rosenheim). Das Land wurde neu vermessen und in acht Kreise eingeteilt, die man anfangs nach 1817 Flssen, spter (1837) nach geschichtlich-geographischen Eigentmlichkeiten benannte. Ilm dieselbe Zeit erhielten die stdtischen und lndlichen Ge-meinden Selbstverwaltung.
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