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1. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 317

1904 - München : Oldenbourg
Mrzunruhen in Deutschland. Bayern unter Ludwig I. 317 tempel fr berhmte Deutsche aller Zeiten, und das Siegestor in Mnchen ausdrcken. Zu 2. Auch auf dem Gebiet der Kunst wirkte Ludwig schon als Thronfolger. Wiederholte Reisen nach Italien brachten ihn in persnliche Berhrung mit verschiedenen Knstlern; Meisterwerke aller Art sammelte er, fr die spter die Glyptothek und die beiden Pinakotheken gebaut wurden. Am Hofe des Knigs der Knstler" wirkten sodann die Baumeister Klenze, Grtner, Ziebland und Ohlmller; die Bildhauer Schwanthaler und Thorwaldsen; die Maler Cornelius, Kaulbach, Schnorr v. Carolsfeld (Ge-schichtsbilder), Rottmann (Landschaften); die Erzgieer Stiglmayer und Miller; der Glasmaler Ainmiller und viele andere. Von den berhmtesten Kunstschpfungen sind noch zu nennen: die Ruhmeshalle mit der Bavaria, erstere fr die Erzbilder hervorragender Bayern; die Propylen zum An-denken an die Befreiung der Griechen von der Trkenherrschaft; die Neue Residenz und die Feld Herrn Halle (mit den Erzbildern Tillys und Wredes); verschiedene Kirchen, wie die Basilika, die Allerheiligenhofkirche, die Ludwigskirche; zahlreiche Denkmler, z. B. Kurfürst Max I., König Max I., Max Emanuel, der eherne Obelisk fr die in Rußland gefallenen Bayern; die Ludwigstrae mit ihren Prachtgebuden. Naturgem kam die knstlerische Ttigkeit des Knigs vorzugsweise seiner Hauptstadt zugute, fr deren Entwicklung Ludwig den Grundsatz aufgestellt hatte: Ich will aus Mnchen eine Stadt machen, die Teutsch-land so zu Ehren gereichen soll, da keiner Teutschland kennt, wenn er nicht Mnchen gesehen hat." Aber auch auswrts bettigten sich Ludwigs Kunstsinn und Freigebigkeit: Auer den oben genannten Bauten im Donau-tal wurden die Dome in Bamberg, Regensburg und Speier restauriert. Fr alle diese Bestrebungen diente die schon 1808 gegrndete Akademie der Knste als Mittelpunkt. Mnchens Erhebung zur Kunststadt hatte neben der idealen auch eine nicht zu unterschtzende wirtschaftliche Seite. Die zahlreichen Be-sucher, welche Jahr fr Jahr nach Mnchen kommen, teils um die Schp-fungen Ludwigs zu bewundern, teils um knstlerische Erzeugnisse anzu-kaufen, bringen viel Geld ins Land und strken dadurch die Leistungs-fhigfett und Kaufkraft gar mancher Kreise, welche mit der Kunst nicht unmittelbar in Beziehung stehen. Die reichen Mittel, welche Ludwigs Ttigkeit voraussetzte, gewann er durch strenge Ordnung und gewissenhafte Sparsamkeit im Hof-und Staatshaushalt. Dabei wurden andere ffentliche Aufgaben durchaus nicht vernachlssigt. Handel und Verkehr nahmen einen bedeutenden Aufschwung; zwischen Nrnberg und Frth fuhr seit 1835 die erste Privatbahn, zwischen Nrnberg und Bamberg seit 1844 die erste Staats-bahu. Der Ludwigs- oder Douau-Maiukanal sollte die Binnenschiffahrt heben. Eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt wurde das neu-angelegte Ludwigshasen, gegenber Mannheim. Zur Frderung der
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