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1. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 118

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
118 Iii. Brandcnburgisch-preui sche Geschichte. kndigte, wurde im Sommer des Jahres 1879 in dem Kriege, welchen England mit den aufstndischen Eingebornen Sdafrikas fhrte, bei Unternehmung eines Streifzuges von den Zulus ermordet. e. Als Kaiser. Eine lange, gesegnete Regierungszeit war Wilhelm I., trotz seines hohen Alters, noch als Kaiser beschieden, eine Zeit, in der Deutschland, nach innen erstarkend, sich nach auen be-wies als eine Burg des Friedens. Leider wagten es ruchlose Buben zweimal, die Mordwaffe gegen Kaiser Wilhelm zu erheben; aber Gott schtzte das teure Leben. Neuen Schmerz brachte ihm der Tod seines geliebten Enkels, des erst elfjhrigen Prinzen Waldemar. Hohe und reine Freuden dagegen bereitete ihm die treue Liebe seines Volkes, das ihn wie einen Vater verehrte; Tausende ver-sammelten sich tglich um die Mittagsstunde vor seinem Palais in Berlin, um den Kaiser an dem historischen Eckfenster zu sehen und ihm jubelnd ihre Huldigungen darzubringen, wenn er dem Vorbeimarsch der Wachtparade zusah. Rastlos war er thtig, das Heer immer kriegs-tchtiger zu machen und die Kriegsflotte zu vergrern. Sein Wort war mchtig genug, den Krieg in Europa zu unterdrcken. Die grten Staaten, Rußland, sterreich und Italien, suchten Deutschlands Freundschaft. Der Klner Dom, das Symbol deutscher Einheit, ward unter seiner Regierung vollendet, und die Vollendung in Kaiser Wilhelms Gegenwart am 15. Oktober 1880 festlich begangen. Am 28. Sep-tember 1883 feierte er inmitten der deutschen Fürsten und einer uu-ermelichen Volksmenge die Enthllung des Niederwald-Denk-mals. Noch war es dem greisen Kaiser vergnnt, im Herbste 1887 die Grundsteinlegung zu der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals zu vollziehen. Einen herben Schmerz verursachte ihm noch der Tod seines Bruders, des Prinzen Karl, sowie des Sohnes desselben, des siegreichen Prinzen Friedrich Karl, und des jungen Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden, seines geliebten Enkels, be-sonders aber die zunehmende Krankheit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Mit wunderbarer Lebenskraft hatte der greise Kaiser bislang die Schwchen des Alters berwunden; in den ersten Mrz-tagen 1888 aber warf ihn eine ernstliche Krankheit aufs Lager. Auch jetzt noch bewhrte sich sein Pflichteifer: er unterzeichnete noch mit zitternder Hand am 8. Mrz den Erla zur Schlieung des Reichs-tages und antwortete auf die Frage, ob er nicht mde sei und ruhen wolle: Ich habe jetzt keine Zeit, mde zu sein!" Am 9. Mrz, vor-mittags gegen 9 Uhr, schied Kaiser Wilhelm sanft aus dem Leben. Die Geschichte wird thjn den Ehrentitel beilegen: Wilhelm, der S-i-e-y-tt-ich e."
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