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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 112

1877 - Würzburg : Stahel
112 Heinrich Iii., der Schwarze, 10391056. 70. Heinrich Iii, auch der Schwarze, der Strenge genannt, war beim Antritte der Regierung erst 22 Jare alt, aber eines Hauptes lnger denn alle und trotz seiner Jugend bereits ein Mann an Charakter und Willenskraft, der zur Befestigung seiner Dynastie sowol, wie der Reichseinheit rcksichtslos durchgriff. Er besetzte die erledigten greren Lehen nur im Interesse des Reiches oder be-herrschte sie wol auch unmittelbar: so Krnthen, Bayern, Schwaben, Franken, und als sich der Herzog Bretislav von Bhmen erhob, besiegte er denselben in dm Feldzgen. Alsdann trug der Kaiser die deutschen Waffen nach Ungarn, wo der Enkel Stephan's, Peter, von dem Gegenknige Aba vertrieben worden war. Nach einem Siege an der Raab 1044 wurde jedoch Peter wider eingesetzt und erkannte dafr den Kaiser als Oberlehensherrn an. Dadurch erlangte das deutsche Reich seine grte Ausdehnung: denn es erstreckte sich von der Rhone und Saone bis zur Aluta und umsasste drei Knigreiche, sechs deutsche und drei slavische Herzogtmer. Doch war dieses Lehensver-hltnis nur von kurzer Dauer, da schon der folgende König, Andreas, seine Unabhngigkeit in zwei Kriegen gegen Heinrich behauptete, worauf wider die Leitha stliche Reichsgrenze wurde. Der Kaiser eilte hierauf an die Westgrenze des Reiches, zchtigte 1045 die widerspenstigen Groen in Burgund und besiegte den mit Frankreich verbndeten oberlothringischen Herzog Gottfried, der nun den Lehenseid erneuerte 1046. Da aber der franzsische König Heinrich I. seine Ansprche auf Lothringen bei einer Zusammenkunft zu Jvois bei Metz mit Heftigkeit aufrecht erhielt und sogar auf den Kaiser schmhte er sprach von Hinterlist und Betrug , so warf ihm dieser den Fehdehandschuh vor die Fe und forderte ihn zum Zweikampfe heraus, worauf der franzsische König alsbald im Dunkel der Nacht entwich, der Besitz Lothringens aber gesichert war. Neben diesen Bestrebungen, die Grenzen des deutschen Reiches zu sichern und zu erweitern, bersah jedoch Heinrich keineswegs dasjenige, was im Reich und in der Kirche vorging und bemhte sich, berall dieordnung herzustellen. Er frte, die in Folge einer Hungers-not hervorgerufene, religise Stimmung der Gemter bentzend, den all-gemeinen Landfrieden ein, d. h. er lie den von seinem Vater gestifteten Gottesfrieden fr das ganze Reich gelten, und wenn er gegen das Ende seiner Regierung in Krnthen, Bayern und Schwaben, wo man den Untergang der stammlichen Selbstndigkeit befrchtete, d i e Herzoge wider aufkommen lie, so lag darin keineswegs eine Gesar fr seine Plne, da er nicht mchtige einheimische Fürsten, sondern ihm ergebene Fremde walte, denen jede nationale Bedeutung fehlte. Weil damals drei Ppste zu gleicher Zeit Anspruch auf Rechtmigkeit erhoben, lie der Kaiser 1046 auf der Kirchenversammlung
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