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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 151

1877 - Würzburg : Stahel
151 seine Hauptstadt Prag aus. Unweit der Beraun grndete er das Herr-liche Schloss Karlstein, von welchem aus er einen gelehrten Briefwechsel mit Petrarca (der voll edler Begeisterung den Kaiser aufforderte, sich als Csar Rom's" zu zeigen) und Boccaccio unterhielt, und das er als Aufbewarungsort fr die bhmischen Kroninstgnien bestimmte. Dieser Vorliebe Karl's fr Kunst und Wissenschaft verdankt auch eine segensreiche Schpfung, die erste deutsche Universitt zu Prag, 1348 ihre Entstehung. Da sich dieselbe schon nach wenig Jaren einer auerordentlichen Frequenz erfreute sie zlte damals 7000 Studireude , zeigten sich die deutschen Fürsten bald berall zur Nachamung bereit, so dass dem deutschen Reiche wenigstens ein Segen aus seiner Zersplitterung erwuchs. Es entstunden u. a. die Uni der-sitten zu Wien, zu Heidelberg (1386) durch Ruprecht I. von der Pfalz, zu Leipzig, zu Rostock, zu Freiburg, zu Ingolstadt (1472) durch Ludwig den Reichen von Niederbayern, zu Tbingen, zu Wittenberg. Karl gewann durch seine Heiraten und auf diplomatischen Schach-zgen beruhenden Vortrge zu seinem Erblande Bhmen noch Schlesien, die Lausitz, Brandenburg und von Ruprecht I. einige pflzische Besitzungen in der Oberpfalz, wofr er (entgegen dem Hausvertrage zu Pavia) 1356 den Pflzern die Kurwrde vollstndig berlie. Auch von der Hansa hoffte er zum Bundeshaupte erwlt zu werden, doch wichen ihm die Lbecker aus. Karl Iv. ist in der von ihm erbaueteu Kathedrale zu St. Veit in Prag begraben. Er vererbte die Kaiserkrone nebst Bhmen und Schlesien an seinen ltesten Son Wenzel, Brandenburg an Sigismund, die Lausitz an Johann. Wenzel von Bhmen 13781400. Ruprecht von der Pfalz 14001410. 89. Der 17jrige Wenzel, ein Despot von Welt- und menschenver-achtender Wildheit, erschien fast immer in Begleitung groer Hunde und mit dem Scharfrichter und war deshalb allgemein verhafst' Sowol in Bhmen, wo ihn einst einige bhmische Adelige im Prager Schloss gefangen hielten, als im Reiche nahm unter seinem Regiments die Verwirrung zu.! Zu den bereits vorhandenen Stdtebnden kamen nun auch noch Adelsbndnisse, die sich, zum Teil mit ver-einten Krften, der Uebermacht der Reichsfrsten oder Semper-freien, d h. Bannerherren, zu erwehren suchten. Besonders blutig waren die Kmpfe der Schweizer Bauern mit Leopold Ii. von Oesterreich (85) und der namentlich Sddeutschland ver-heerende Stdtekrieg, dessen Greuel endlich durch den Sieg Eberhard's bei Dffingen 1388, wo Prinz Ulrich fiel, und den Sieg Ruprechts I. bei Worms mit vlliger Niederwerfung der Städte endigten. Auf dem Reichstage zu Eger wurdeu dann ^89 smtliche Stdtebnde aufgelst, zudem gaben die Städte auch das Pfalbrgertum der die Vorstdter oder Bannbrger auf. Wenzel
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