Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 169

1877 - Würzburg : Stahel
169 Ebernburg. Mit dem von ihm angeblich gegen Frankreich aus-gersteten Heere, wendete er s i ch nun rasch gegen denerzbischof von Trier, Richard von Greifenklau, den heftigsten Gegner der Reformation, um dem Evangelium eine Oeffnung zu brechen." Dieser rief das zu Nrnberg tagende Reichsregiment um Hilfe an, welches auch verschiedene Abmanungen an Sickmgen ergehen lie, und setzte Trier in trefflichen Verteidigungszustand. Wol schloss Sickingen die Stadt 1522 ein und begann sofort mit der Beschieung. Da aber die erwarteten Zuzge ausblieben und mehrere grere Fürsten, der Landgraf Phiupp von Hessen und der Kurfürst Ludwig der Friedfertige von der Pfalz, gegen ihn rsteten, hob er die Belagerung auf und warf sich in feine Beste Rann stuhl. Hier wurde er im Frhlinge 1523 belagert, bergab, da jede Hoffnung auf Entsatz schwand, die Burg und erlag m Gegenwart der drei Fürsten seiner schweren Verwundung. Auch Hutten starb im nmlichen Jare als armer Flchtling auf einer kleinen Znsel im Zricher See. Aber bald sollten sich in den nmlichen Teilen Deutschlands noch viel ernstere Seenen abspielen. Die unteren Volksklassen nmlich hatten die Lehre Luther's von der evangelischen Freiheit" in ihrem Sinne ausgefasst, verlangten daher von ihren Gutsherren, unter deren hartem Joch sie seufzten, Erleichterungen der drckenden Ab-gaben und Lasten, und als man auf keine der zwlf buerlichen Forderungen einging, entstand 15241525 der Bauernkrieg, der hauptschlich in Schwaben, Franken, am Rhein und in Lothringen wtete und durch rohe Gewalttat eine Umbildung der Kirche und des Reiches zum Zwecke hatte. In hellen Haufen" durch-zogen die Bauern diese Gegenden, Mord und Brand bezeichneten ihre Wege. Da wurden zalreiche Schlsser und Klster gebrochen, Geistliche und Adelige gemordet (Blutbad von Weinberg 1524). Eine Zeit lang stund es mit ihrer Sache gut, namentlich so lange ver edle Gtz von Berlichingen an der Spitze der Odenwlder Bauern stehen mufste. Als er sich aber schon nach kurzer Zeit von diesen zgellosen Menschen zurckzog, eine Vereinigung der vielen Haufen nicht gelattg und Georg Truchsess vou^ald-brg die Bauern mit dem vom schwbischen Bunde aufgebrachten Heere 1525 bei Bblingen und Knigshofen vllig schlug war der Bauernkrieg im Sden Deutschlands zu Ende, und es wurden nun von Seite des Adels und der Fürsten die nmlichen Grausamkeiten verbt, womit zuvor die Bauern ihre Sache geschndet hatten. Zur Verbesserung des drckenden Loses der unteren Stnde .aber geschah nichts. Weil sich z. B. Kitzingen der Sache der Bauern angeschlossen und denselben drei Fnlein zu Hilfe gesendet hatte, so erschien nach der Schlacht von Knigshofen Markgraf Kasimir von Ansbach mit einem groen" Heere in der iljm damals vom Bischof von Wrzburg verpfndeten Stadt, lie sich neu huldigen, bei dieser Gelegen-heit die Schuldigen m einen Keller des Leidenhofes" werfen und am folgenden Tage 58 Brgern die Augen ausstechen. Von den Geflohenen wurden sieben zu Wrzburg gerichtet und zwei nachtrglich am Falterturme des Augenlichts beraubt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer