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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 178

1877 - Würzburg : Stahel
178 deutschenhfrsten" nicht hatte glauben wollen, gefangen genommen, wenn sich nicht in Reutte ein Regiment des rckstndigen Soldes wegen emprt htte. Dadurch gewann der Kaiser einen Tag und entkam in einer Snfte der den Brenner nach Trient und Villach, nachdem er den Kurfrsten Johann Friedrich freigelassen hatte. Karl V. sah nun wol ein, dass er von seinem Ziele, dem er alle seine Krfte mrend einer langen Regierung gewidmet hatte, weiter als je entfernt sei. Trotzdem wollte er nur ein allgemeines Concil zugestehen, wrendmoritz ein deutsches Natioual-Concil fordete und sich darin von Ferdinand untersttzt sah. Dieser schloss 1552 den Passauer Vertrag, wodurch auch Philipp von Hessen die Freiheit erlangte, und worin den Protestanten einst-weilen volle Gewissensfreiheit und brgerliche Rechts-gleichheit gewrt wurde. Der Kaiser erkannte den Vertrag nur ungern an und schrieb hierber an Ferdinand: Ganz allein die Rck-ficht aus Euere besondere Lage, Euere Knigreiche und Lande haben mich dazu bewogen." Weil aber der protestantische Freibeuter Albrecht Alkibiades die Feindseligkeiten auch nach geschlossenem Vertrage noch fortsetzte und die Bistmer am Rhein und in Franken plnderte, so zog ein Reichsheer unter König Ferdinand, Moritz von Sachsen und Heinrich von Braunschweig gegen denselben. Bei Sievershausen auf der Lneburger Heide wurde er durch Moritz, bei Braunschweig durch Herzog Heinrich den Jngeren geschlagen 1553, irrte dann, mit des Reiches Acht belegt, unstet umher und starb zu Pforzheim (1557). Kurfürst Moritz aber hatte seinen Sieg mit dem Leben bezalt, er wurde in der Schlacht bei einem Reiterangriffe ttlich verwundet und starb bereits nach zwei Tagen. Sein Bruder und Nachfolger August setzte sich nun mit dem Haupte der Ernestiner, Johann Friedrich, im Naumburger Sune-v ertrag vollstndig auseinander und trat ihm noch Altenburg ab. Aus dem Reichstage zu Augsburg 1555, wo Ferdinand einen Landfrieden" zu Stande bringen wollte, setzten es die Protestanten durch, dass auf Grund des Paffauer Vertrags der Augsburger Re-ligionssriede" geschlossen wurde, welcher den Verhltnissen in Deutschland eine gewisse Festigkeit gab, wenn auch der darin enthaltene sogenannte g eistlich e V orb e h a lt" d i e gemachten Zugestndnisse infofern beschrnkte, als geistliche Stnde, die in Zukunft zum Pro-testantismus bertraten, Wrde und Land verloren. Mit schwerem Herzen unterzeichnete der Kaiser auch diesen Frieden, in welchem er das Grab seiner Lieblingsplne erblicken mochte. Die Ereignisse waren der ihn hinweggegangen, und er musste sich feine Dnmacht selbst eingestehen. Als er nmlich seinem Sone Philipp die deutsche Krone nicht zuwenden konnte, als er Metz vergeblich belagerte, da gestand er: Fortuna fei ein Weib und kehre den Alten den Rcken." Mifsmutig bergab er noch 1555 feinem Sone Philipp die Nie-
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