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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 229

1877 - Würzburg : Stahel
229 erlangten, dafr aber Napoleon als ibren Protektor aner-kannten. (Der Kurerzkanzler und Primas" Dalberg erhielt Frank-fnrt, den Sitz des Bundes, Bayern Nrnberg mit Gebiet und die Hoheit der 13 reichsunmittelbare Herrfchaften, darunter die Frstentmer der Hohenlohe, Oettingen, Schwarzenberg, der Thurn und Taxis und die Grafschaften der Fugger.) Durch diese schmachvolle Schpfung war das heilige rmische Reich deutscher Nation aufgelst, und Franz Ii. legte deshalb am 6. Aug. 1806 den Titel eines deutschen K a i s e r's nieder, nachdem er sich schon seit 1804 Erbkaiser voll Oesterreich" nannte. So herrschte also in Deutschland ein fremder Eroberer, ein Despot, der jede nationale Aeuerung mit den hrtesten Ma-regeln strafte. Weil sich der wackere Nrnberger Buchhndler Palm weigerte, den Verfasser der in seinem Verlage erschienenen Schrift: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" zu nennen, wurde er am 26. August 1806 zu Braunau erschossen, und als in demselben Jare Arndts Geist der Zeit", ein Produkt reinster Vaterlandsliebe, voll Entrstung der die Deutschlands Ehre angetane Schmach, erschien, konnte sich dieser einem nlichen grausamen Schicksale nur durch die Flucht entziehen. Zur vlligen Niederwerfung Deutschlands gehrte noch die Demtigung Preuens, wo seit 1797 der edle, aber unentschiedene Friedrich Wilhelm Iii. herrschte und unablssig bestrebt war, seinem Volke den Frieden zu erhalten. Darum hatte er zu mehreren Verletzungen der preuischen Neutralitt stille geschwiegen, auch fr seine Markgraf-tmer Hannover angenommen. Selbst von einem Bndnisse mit Ru-land hatte er sich durch Napoleon lange zurckhalten lassen, auch die Bildung des Rheinbundes gestatten mssen. Als nun Napoleon Hannover wider dem Könige von England, freilich vergebens, anbot und der eben angeratenen Stiftung eines norddeutschen Bundes mit preuischer Spitze heimlich entgegenwirkte, da blieb dem schwer gekrnkten Könige keine andere Wal, als dem bermtigen Frankreich ein Ultimatum zu senden. Er zauderte aber auch jetzt noch, den Krieg zu erklären, weil er auer dem Kurfrsten von Sachsen nur noch ewige kleinere deutsche Fürsten zu Bundesgenossen hatte, und so gewann Napoleon Zeit, die noch vom letzten Kriege in Sddeutschland stehenden Franzosen mit den Rhein-bundstruppen zusammenzuziehen, und rckte dann in Thringen ein. Schon am 10. Okt. 1806 gewann er der die Vorhut der am Nord-abhange des Thringer Waldes hchst ungnstig postirten Preußen das Gefecht zu Saalfeld, wo Ludwig Ferdinand von Preußen, das Haupt der Kriegspartei, fiel. So waren also die wichtigen Saalepsse in der Gewalt des Feindes; aber die preuische Armee war noch stark und mutig und wre sicher nicht unterlegen, htte sie die neuere Taktik ge-kannt und tchtige Frer und Offiziere gehabt. So aber entschied sich am 14. Okt. 1806 die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt blutig gegen Preußen. Gleich beim Beginne der Schlacht strzte bei Auerstdt der 7tjrige Oberansrer Ferdinand von Braun--schweig, von einer feindlichen Kugel der die Augen gestreift, besin-
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