Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 236

1877 - Würzburg : Stahel
236 Rache drstende deutsche Volk erhob sich nun mit einer B e-geisterung, wie man sie seit Hermann's Zeiten nicht mehr gesehen hatte. Was wehrhaft war, eilte aus freiem Antriebe in die Reihen der Armee, um fr Freiheit und Ehre, fr König und Vaterland zu kmpfen. Kein Stand fchlofs sich aus, kein Atter fehlte. Jnglinge, Männer und reife, Lehrer und Schler, Adelige, Brger und Bauern sie alle wollten siegen oder sterben. Und wer nicht ausziehen konnte, der opferte freudig den letzten Sparpfennig oder fein Geschmeide auf dem Altare des Vaterlandes. Es gab deutsche Jungfrauen, die sich ihres Har-schmuckes entuerten und den Erls darbrachten, andere, man nennt deren sieben, die unter manckierlei Verstellungen und Verkleidungen fogar unter die Waffen eilten. Dazu haben unsere vaterlndischen Dichter nie gewaltiger gesungen, als in jenen groen Tagen der Erhebung des deutschen Volkes. Frwar, der Geist der edelsten deutschen Frau, der (am gebrochenen Herzen) verstorbenen Knigin Luise, durchdrang sie alle die Kmpfer, sie alle fllen, dass es gelte, ihre Manen zu rchen. Darum stiftete auch ihr Gemal am 10. Mrz, dem Geburtstage seiner unvergelichen Gattin, zur Auszeichnung fr _ tapfere, mutvolle Taten den Orden des eisernen Kreuzes, noch heute die hchste Auszeichnung fr militrische Leistungen in Deutschland. Napoleon hatte unterdessen ebenfalls mit rastloser Ttigkeit gearbeitet, hatte ein neues Heer von 350000 Mann geschaffen und erschien bereits im Frhling des Jares 1813 wider in Deutschland. Auf dem blutgedrngten Boden von Grogrschen, unweit Ltzen, schlug er am 2. Mai das preuischem)jische Heer; aber die in der Minderzal sich befindenden verbndeten Truppen (namentlich die preuischen) schlugen sich hier unter den Augen ihrer Herrfcher mit solcher Tapferkeit, dass der Feind weder Gefangene, noch Kanonen, noch Fanen aufzuweisen hatte. Der Rckzug nach Bautzen ging in vollster Ordnung vor sich. Hier wurden die Verbndeten am 20. und 21. Mai ein zweites Mal geschlagen; allein widerum vermochte Napoleon den Rckzug derselben nicht zu stren, und dazu hatte sein Heer auch die greren Verluste. _ Weil aber Wrend des durch den sterreichischen Minister Metternich vermittelten Waffenstillstandes Napoleon nur Zeit gewinnen wollte, feine Rstungen zu vervollstndigen (Hamburg wurde von Davoust befetzt, die Ausdehnung des Rheinbundes bis zur Oder gefordert), so ging auch die Geduld Oesterreichs zu Ende, das nun am 12. Aug. an Frankreich ebenfalls den Krieg erklrte und somit den Verbndten das Uebergewicht verschaffte: Napoleon hatte damals 450000, feine Gegner 470000 Mann. Napoleon gedachte die Armeeen der Verbndeten vereinzelt zu schlagen; doch fein Glckstern hatte ihn verlassen. Die Hauptarmee, bei der sich die drei verbndeten Herrfcher befanden, rckte unter dem sterreichischen Feldherrn Schwarzenberg ans Bhmen vor, die schlesische (preuisch-russische) Armee ftand unter Blcher im Osten des Feindes, die Nordarmee, aus Preußen, Russen und Schweden bestehend, deckte unter dem schwedischen Kronprinzen Ber-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer