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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 44

1891 - München : Pohl
44 und Haltung. Selten trog ihn sein Urteil, fast nie. sein Gedchtnis. Gern hrte er Rat; die Entscheidung aber kam stets von ihm selbst. An heiligen Sttten zeigte er tiefe Andacht, und den Geistlichen bewies er volle Ehrfurcht. Rcksichtslos die Gesetze vollziehen, hielt er fr die erste Pflicht des Fürsten; ihnen unbedingt gehorchen, fr die erste des Unterthans. berall strkte er seinen Willen und seine Kraft dadurch, da er nur das unternahm, was nach seiner berzeugung dem Rechte und dem Gesetze gem war, und da er auf groe Vorbilder frherer Zeiten mit jener Begeisterung hinblickte, die selbst ein Zeichen der Tchtigkeit ist. Insbesondere hatte er Karl den Groen zum Muster genommen; er sagte: ihm nachstrebend, msse man das Recht der Kirche, das Wohl des Staates, die Unverletzlichkeit der Gesetze im ganzen Reiche zu grnden und herzustellen suchen. Aber selbst in spteren Jahren, wo er dem wrdigen, ihm verwandte Geschichtsschreiber Otto von Freising Nachrichten der seine vielen Thaten mitteilte, fgte er, von eitler Selbstliebe kleiner Seeleu weit entfernt, fast wehmtig hinzu: Im Vergleiche mit dem, was jene herrlichen Mnuer der Vorzeit leistete, sind dies viel mehr (Schutte, als Thaten." Friedr. v. Raumer. 22. Die Grndung Mnchens. Zu den Haupteinnahmen der Landesherren gehrten im Mittel-alter die Zlle, und mit Eifersucht wachten weltliche und geistliche Fürsten darber, da sie in der Erhebung derselben keine Beeintrchti-gitng erlitten. Eine wichtige Zollstatiou, welche deu Bischfen vou Freising gehrte, war das etwa eilte Stunde nrdlich der jetzigen Haupt-stadt Bayerns an dem steilen Ostufer der Isar gelegene Dorf Ober-shring. Hier hatten die Bischfe eine Brcke gebaut, Markt und Mnzsttte angelegt, und reiche Einnahmen erflofsen ihnen ans der Er-Hebung des Zolles und Brckengeldes und aus den Wechslergeschften, die hier nach der Gewohnheit der Zeit betrieben wurden; denn hier berschritt die Heerstrae von Salzburg nach Augsburg und auf ihr die uach Westen gerichtete Salzausfuhr vou deu Bergeu Reichenhalls, Berchtesgadens und des Salzkammergutes den Flu. Heinrich der Lwe, eben erst zum Herzogtum gekommen, schickte an deu Bischof Otto von Freifing einen Boten mit der schriftlichen Forderung, er solle einen Teil der Zollgeflle an ihn abliefern, und
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