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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 156

1891 - München : Pohl
156 Jllo hatte Gegenwart des Geistes genug, sich zu vertheidigen. Er stellte sich an ein Fenster, von wo er dem Gordon seine Verrterei unter den bittersten Schmhungen vorwarf und ihn aufforderte, sich ehrlich und ritterlich mit ihm zu schlagen. Erst nach der tapfersten Gegenwehr, nachdem er zwei seiner Feinde tot dahin gestreckt, sank er, berwltigt von der Zahl und von zehn Stichen durchbohrt, zu Boden. Gleich nach vollbrachter That eilte Lelie nach der Stadt, um einem Auflauf zuvor-zukommen. Als die Schildwachen am Schlothor ihn auer Atem daher rennen sahen, feuerten sie, in dem Wahne, da er mit zu den Rebellen gehre, ihre Flinten auf ihn ab, doch ohne ihn zu treffen. Aber diese Schsse brachten die Wachen in der Stadt in Bewegung, und Lelies schnelle Gegenwart war ntig, sie zu beruhigen. Er entdeckte ihnen nunmehr umstndlich den ganzen Zusammeuhang der Friedlndischen Verschwrung und die Maregeln, die dagegen bereits getroffen worden, das Schicksal der vier Rebellen, so wie dasjenige, welches den Anfhrer selbst erwartete. Als er sie bereitwillig fand, seinem Vorhaben beizn-treten, nahm er ihnen aufs neue einen Eid ab, dem Kaiser getreu zu sein und fr die gute Sache zu leben und zu sterben. Nun wurden hundert Buttlerische Dragoner von der Burg aus in die Stadt einge-lassen, die alle Straen durchreiten muten, um die Anhnger des Her-zogs im Zaum zu halten und jedem Tumult vorzubeugen. Zugleich besetzte man alle Thore der Stadt Eger und jeden Zugang zum Fried-lndischen Schlosse, das an den Markt stie, mit einer zahlreichen und zuverlssigen Mannschaft, da der Herzog weder entkommen, noch Hilfe von auen erhalten konnte. Bevor man aber zur Ausfhrung schritt, wurde von den Ver-schwornen auf der Burg noch eine lange Beratschlagung gehalten, ob man ihn wirklich ermorden oder sich nicht lieber begngen sollte, ihn gefangen zu nehmen. Bespritzt mit Blut und gleichsam auf den Leichen seiner erschlagenen Genossen, schauderten diese wilden Seelen zurck vor der Greueltat, ein so merkwrdiges Leben zu enden. Sie sahen ihn, den Fhrer in der Schlacht, in seinen glcklichen Tagen, umgeben von seiner siegenden Armee, im vollen Glanz seiner Herrschergre; und noch einmal ergriff die langgewohnte Furcht ihre zagenden Herzen. Doch bald erstickt die Vorstellung der dringenden Gefahr diese flchtige Regung. Man erinnert sich der Drohungen, welche Neumann und Jllo bei der Tafel ausgestoen, man sieht die Sachsen und Schweden schon in der
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