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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 190

1891 - München : Pohl
190 Hohen Wert legt: jede Art von Schmuck, jedes Kleinod, jedes Ersparte. Witwen gaben einen Teil ihrer drftigen Pension her, die Hausfrau ihren Schmuck oder ihr Silbergerte, das sie mit Zinn oder Eisen ersetzte, die Kinder ihren Sparpfennig, die Dienstmagd die silbernen Ringe aus ihren Ohren, die rmste doch noch irgend etwas, die meisten ihre Arbeits-frste. Ein junges Mdchen, Ferdinands von Schmettan, hatte gar nichts zu geben und war darber untrstlich. Sie sann nach, was sie darbringen formte. Sie war im Besitze eines schnen reichen Haares, welches man ihr schon oft hatte abfaufen wollen; sie opferte dasselbe, um das gelste Geld auf den Altar des Vaterlandes zu legen. Goldene Trauringe wurden aus allen Gegenden des Landes zu mehreren taufenden hingegeben. Eiserne erhielt man dafr zurck mit der schnen Inschrift: Gold gab ich fr Eisen 1818." Noch jetzt werden diese Ringe in den betreffenden Familien als Heiligtum aufbewahrt. Auer diesem Sinne der Frauen, das Liebste herzugeben, zeigten sie sich auch in unausgesetzter Thtigkeit fr die gute Sache. Frauen und Mdchen aus allen Stnden, selbst aus deu hchsten, nhten Montierungsstcke, Mntel, Hosen, Hemden, zupften Wnndfden und strickten mit Emsigkeit fr die Freiwilligen, und nicht wenige waren es, die, nicht im stnde, wie andere, Geld und Kleinodien darzubringen, auf solche Weise durch ihrer Hnde Arbeit dem Vaterlande den innigsten Tribut zollten. Spter aber haben sie bei Kranken und Verwundeten in den Lazareten und Kranfenhuseru eine Aufopferung bewiesen, die des schnsten Kranzes wert ist. ber-Haupt waren die Frauen mit einem Feuer fr die Sache des Vaterlandes entbrannt, dem an Glanz und Glut kaum etwas gleichkommt, was irgend die Geschichte berichtet. So ergriff die heilige Begeisterung alle Schichten des Volkes und erhob die Herzen in so hohem Grade, da sie nur ihrer hohen Pflicht gegen das Vaterland gedachten, da die Wildheit der Leidenschaften, da Sinnlichkeit und Eigennutz, und was sonst in getmmelvollen Zeiten die Bande der geselligen Ordnung zu lsen pflegt, diesmal keine Herr-schast gewinnen formte. Ein jeder fhlte, da er durch Zucht und Ordnung den hheren Beistand verdienen msse, der zur Abwendung der groen Gefahr ntig war. Ein Sieg konnte nur in Glauben und in Zucht gewonnen werden. Dieses Bewutsein sprach sich gleich von Anbeginn in allen Anordnungen im groen und im kleinen aus. Wo die neugebildeten Haufen zum Feldzuge ausrckten, geschah es mit Gottes-
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