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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte
1884 -
Hannover
: Helwing
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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte 
- S. 16
1884 -
Hannover
: Helwing
16
Das Altertum.
das Volk werde siegen, dessen König falle. Dieser Spruch ward in Athen und auch im Lager der Darier bekannt, und diese untersagten streng, den König Kodrus von Athen irgendwie zu verletzen. Da ver-kleidete dieser sich als Bauer, ging in das Lager der Feinde, fing dort einen Streit an und wurde erschlagen. Die Dorier erkannten die Leiche und zogen ab; die Athener aber sagten: Nach einem solchen Könige ist keiner wrdig, das Scepter zu führen" und errichteten eine Republik, d. i. Freistaat. An die Stelle des Knigs trat ein A r ch o n. Anfnglich whlte man die Archonten fr ihre ganze Lebensdauer, spter nur auf zehn Jahre; zuletzt whlte man neun Archonten auf ein Jahr.
Mit dem Ansehen der Archonten sank auch das der Gesetze, Un-Ordnungen rissen ein; die Reichen unterdrckten die Armen und trieben diese zu offenem Aufstande. Vergebens trat der Gesetzgeber Drako auf. Gegen jedes Vergehen ging er mit unerbittlicher Strenge vor, so da man von seinen Gesetzen sagte, sie seien mit Blut geschrieben. Trotz dieser Strenge nahmen die Verbrechen zu, bis Solon den Staat rettete. 594 b. Solon und feilte Gesetze. Solon stammte aus dem Geschlecht v.chr. keg Kodrus und hatte sich auf Reisen "viele Kenntnisse erworben. Zuerst linderte er die beklagenswerte Lage der Schuldner. Er setzte den hohen Zinsfu herab, lie leichtere Mnzen prgen und zwang die Reichen, von ihren Schuldnern diese leichte Mnze zum vollen Werte anzunehmen. Keiner sollte wegen Schulden zum Sklaven gemacht, noch des Brgerrechts beraubt werden; wer schuldenhalber das Brgerrecht verloren hatte, erhielt es zurck; die Schuldsklaven wurden srei. Die Brger wurden nach ihrem Vermgen in vier Klassen geteilt. Die der drei ersten Klassen dienten als Schwerbewaffnete, nur sie konnten zu den Staatsmtern gelangen; die der vierten Klasse dienten als Leichtbewaffnete; sie zahlten keine Abgaben. Rstung und Waffen mute sich jeder selbst halten.
An der Spitze der Staatsverwaltung standen neun Archon-ten; sie wurden nur aus der ersten Klasse gewhlt. Ihnen zur Seite stand der Rat der Vierhundert. Er wurde alle Jahr neu gewhlt, besorgte die Staatsgeschfte, berwachte die Staatseinnahmen und -ausgaben, prfte die Gesetze, bevor sie dem Volke vorgelegt wurden, und leitete die Beratungen in der Volksversammlung. Diese entschied der Annahme und Ablehnung neuer Gesetze, der Krieg und Frieden, bestimmte die Abgaben und whlte die Beamten. Der hchste Gerichts-hos war der A r e o p a g; er bestand ans den Archonten, welche ihr Amt gut verwaltet hatten. Er berwachte die Sitten der Brger und fhrte die Aufsicht der die Erziehung der Zugend, wie der die Amtsfhrung der Archonten; daher nannte man ihn wohl Auge des Gesetzes."