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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 45

1884 - Hannover : Helwing
Die Gladiatorenkmpfe und Tierhetzen. 45 verkaufen, oder als Hirte einige Schafe fr sich selbst halten; fr gewisse Arbeiten gab es Belohnungen. So erwarb sich mancher so viel Ver-mgen, da er sich loskaufen konnte. Oft erhielt eine Sklave auch auf feierliche Weise die Freiheit geschenkt. Die Lage des Sklavenstandes wurde in der Kaiserzeit, wo alle als Unterthanen eines Hauptes galten, besser; auch das Christentum mit seiner Lehre der Liebe trug sehr viel dazu bei. (Gal. 3, 28.) 3) Die Gladiatorenkmpfe und Tierhetzen. Die Gladiatoren waren Männer, welche zum Vergngen des Volkes ffentlich auf Tod und Leben kmpften. Man wollte, ohne selbst in den Krieg zu ziehen, das Vergngen haben, von sichern Sitzen aus frmliche Schlachten schlagen zu sehen. Csar lie einst 320 Paare in silbernen Rstungen auftreten, und Trajan verwendete bei einer Fest-lichkeit, welche 123 Tage dauerte, sogar 10 000 Mann. Diese grausamen Schauspiele verbreiteten sich allmhlich der die meisten Lnder des rmischen Reiches. Die Gladiatoren waren Sklaven, Kriegs-gefangene oder verurteilte Verbrecher; sie lebten zu Banden vereinigt in Fechterschulen. Ihre Waffen waren Lanze, Dolchmesser und Schwert; die Brust blieb unbedeckt. Einige kmpften auch zu Pferde oder auf Streitwagen mit einander. Auch konnte der Kampfplatz unter Wasser gesetzt und in einen kleinen See verwandelt werden, der dann zu Seegefechten benutzt wurde. Mit den Gladiatorenkmpfen zusammen gehrten die Tierhetzen. Die Tierkmpfer waren ebenfalls Verurteilte, Sklaven oder Kriegs-gefangene; einst wurden an einem Tage sogar 11 000 wilde und zahme Tiere erlegt. Die dabei umgekommenen Menschen werden nicht einmal erwhnt. Am Tage des Festes war der prachtvoll ausgestattete Zuschauerraum bis zu den obersten Pltzen gefllt. Der Kaiser, die Senatoren, die Vestalinnen saen in der untersten Reihe, auf den hheren Sitzen hatten die Brger Platz genommen, alle in weien Kleidern und mit Krnzen auf dem Haupte. Auf dem hchsten Rande des Gebudes standen Seesoldaten, die bei brennendem Sonnenschein Segel der den ungeheuren Raum hinziehen und die Zuschauer besprengen muten. Zuerst kamen gezhmte Tiere, die allerlei Kunststcke ausfhrten; dann folgten die Kmpfe der wilden Tiere unter einander und darauf die Kmpfe der Tier-Hetzer mit den wilden Tieren. Das letzte Vergngen am Vormittag war fr das entmenschte Volk die Hinrichtung der unglcklichen Verbrecher, welche zum Tode durch wilde Tiere verurteilt waren. Auch zur Darstellung grauen-haster geschichtlicher Thatsachen wurden diese Opfer benutzt. Verbrecher muten den Mucius Scvola darstellen, der sich der dem Feuer die Hand ab-brennt, oder den Herkules, der den Flammentod stirbt. Nachmittags folgten die Kmpfe der Gladiatoren. Das Vorspiel bildete der Kampf mit stumpfen
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