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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 53

1884 - Hannover : Helwing
Aus der deutschen Gtterlehre. 53 Gottesurteil, am hufigsten zum Zweikampf, wobei der Sieger recht hatte. Andere Gottesurteile waren: die Feuer-, Wasser- und Kreuzprobe, der Kesselfang und das Broturteil. Die Strafe war meistens eine Geldstrafe (Wergeld); sogar der Mord konnte mit Geld geshnt werden. Todesstrafe gab es meistens nur fr Unfreie und Landesverrter; diese wurden aufgehngt. Feiglinge und unzchtige Buben wurden in Sumpf und Moor geworfen; Kerker kannte man nicht. Auer Richtern gab es im Frieden keine Obrigkeit. War der Krieg beschlossen, so hob das Volk den Tapfersten auf den Schild und begrte ihn als H e r z o g; mit dem Kriege endete auch seine Wrde. Der Herzog rief den Heerbann aus. Von Dors zu Dorf, von Hof zu Hof wurde der Heerpfeil getragen; 'den Mnnern folgten auf Wagen Frauen und Kinder in den Krieg. Die Kriegsbeute wurde gleichmig verteilt; ein Teil derselben, auch der Gefangenen, wurde den Gttern geopfert. ) Aus der deutschen Gtterlehre. Die alten Deutschen verehrten wie alle Heiden viele Götter; der oberste derselben war Wodan. Er lenkte die Welt und verlieh den Helden den Sieg. Seine Gemahlin war Fr eia. Sie beschtzte die Ehen, berwachte die Erziehung der Kinder und beschenkte die fleiigen Frauen. Der berhmteste Sohn Wodans war Donar, der den Donner und den Blitz, aber auch den fruchtbaren Regen auf die Erde sandte. An ein Leben nach dem Tode glaubten die Deutschen fester als alle anderen Heiden; darum frchteten ste auch den Tod nicht. Die in ehrlichem Kampfe Gefallenen wurden nach ihrer Meinung von den Schlachtenjung-frauen, den Walkyren, sofort wieder ins Leben gerufen und nach Walhalla, der Burg Wodans, getragen, wo sie in ewiger Jugend als Wodans Tisch- und Kampfgenossen lebten. Die Feiglinge und alle Unehrlichen kamen in das finstere Reich der Hel, in die Hlle. Unsere Vorsahren verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen. Die gewhnlichsten Opfergaben waren Frchte des Feldes und Tiere, aber auch Kriegsgefangene und Verbrecher. Die Priester stammten aus edlem Geschlechte. Nur sie dursten das Heilig-tum der Götter betreten; sie muten vor der Schlacht die Einwilligung der Götter einholen. Das hohe Ansehen bei dem Volke und die Kunst der Weissagung teilten sie mit den weisen Frauen. Vier groe Jahresseste wurden gefeiert. Beim Wiedererwachen der Natur feierte man Ostern, nach der Gttin Ostara so genannt. Der lieblichen Gttin Freia zu Ehren ergtzte sich die Jugend am Mai feste durch frhlichen Reigentanz auf blumiger Aue. Im Herbste wurde Wodan
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