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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1884 - Hannover : Helwing
Mohammed. 61 b. Mohammed stiftet eine neue Religion. Unter diesem Volke lebte ums Jahr 600 n. Chr. Mohammed. Als Kausmann hatte er auf seinen weiten Reisen viele Lnder und Völker kennen gelernt. Mit tiefem Schmerze sah er den Gtzendienst in seiner Vaterstadt Mekka. Er kannte sowohl die jdische, als auch die christliche Religion; aber die Juden lebten berall zerstreut und unterdrckt, und die Christen fand er durch religise Streitigkeiten gespalten; die gttliche Wahrheit des Christen-tums blieb ihm verborgen. Er zog stch in die Einsamkeit zurck und sann lange nach der das Wesen Gottes, den Ursprung der Welt und die Fortdauer nach dem Tode. Da erschien ihm, wie er spter vorgab, nachts der Engel Gabriel mit den Worten: Mohammed, du bist der Prophet Gottes!" Hierdurch ermutigt, beschlo er, eine neue Religion zu stiften. Die ersten Anhnger Mohammeds waren seine Frau und einige Verwandte. Aber seine eigenen Stammesgenossen wurden seine bittersten Feinde. Viele derselben waren nmlich Priester an dem Gtzentempel zu Mekka und frchteten nun, ihren eintrglichen Dienst zu verlieren. Mohammeds Oheim bat ihn unter Thrnen, nicht ferner von seiner neuen Lehre zu reden. Er aber antwortete: Legte man die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke, ich knnte nicht schweigen!" Als sein Leben bedroht wurde, rettete er sich durch die Flucht nach 6*2*2 Medina. Diese Flucht, Hedschra genannt, bildet den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Die Sage hat die Flucht mannigfach ausgeschmckt. Der Engel Gabriel offenbarte Mohammed die Verschwrung; dieser trat seinen Verfolgern mutig ent-gegen und berstreute sie mit Staub, wodurch sie mit Blindheit geschlagen wurden. Auf der Flucht verbarg sich Mohammed in einer Hhle; die Verfolger kamen auch dahin, fanden aber in dem Eingange ein Taubennest mit Eiern und vor dem Eingange ein Spinngewebe, daher suchten sie nicht weiter. Tauben und Spinnen sind deswegen den Mohammedanern heilig. In Medina erhob sich die erste Moschee; von hier aus verbreitete Mohammed seine Lehre mit dem Schwerte. Aus dem begeisterten Propheten ward ein siegreicher Heerfhrer, der den Seinen den Kampf gegen die Unglubigen zur Pflicht machte. Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert," fagte er. Das Schwert ist der Schlssel des Himmels. Ein Tropfen Blut fr Gottes Sache vergossen, eine Nacht unter den Waffen zugebracht, ist mehr wert als zweimonatliches Fasten und Beten. Wer in der Schlacht fllt, wird sofort ein Fürst des Paradieses. Und wer fallen soll, fllt doch, wenn er sich auch von der Schlacht fern hlt; wen der Herr erhalten will, der darf sich tzreist in alle Pfeile, Lanzen und Schwerter der Feinde strzen." Bald gelangte Mohammed zu Macht und Ansehen. Er eroberte ganz Arabien und forderte selbst den Kaiser von Konstantinopel auf. seine Lehre anzunehmen. Er starb zu Medina, und jeder Mohamme-
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