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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1884 - Hannover : Helwing
94 Das Mittelalter. Er verglich Italien mit der Hhle des Lwen, von welcher der Fuchs sage: Ich sehe wohl die Futapfen derer, welche glcklich hineinkamen, aber nicht derer, die herauskamen." Alle deutschen Fürsten erkannten Rudolfs knigliche Gewalt an; nur der mchtigste nicht, König Ottokar von Bhmen. Dieser hatte während des Interregnums Mhren, Ostreich, Krnthen, Krain und Steiermark an sich gerissen und selber auf die deutsche Krone gehofft. In dieser Hoffnung getuscht, weigerte er sich, den armen Grafen", wie er spttisch den König nannte, anzu-erkennen und die eingezogenen deutschen Herzogtmer herauszugeben. Da ward er durch die Fürsten in die Acht und aller seiner Lehen fr verlustig erklrt, und als er sich widersetzte, zog Rudolf gegen ihn in den Kampf. In der Schlacht auf dem Marchfelde (1278) verlor der stolze Bhmenknig Sieg und Leben. Der Sohn des Gefallenen erhielt Bhmen und Mhren zurck; Ostreich und Steiermark aber gab Rudolf seinen eigenen Shnen und wurde dadurch der Grnder des habsburgisch-streichischen Herrscherhauses. Seine Tchter vermhlte er alle mit angesehenen Fürsten und suchte auch auf diese Weise seine Hausmacht zu vergrern. Nach der Unterwerfung Ottokars sorgte Rudolf fr eine bessere Handhabung der Rechtspflege und fr Herstellung der ffentlichen Ordnung und Sicherheit. Er durchzog das Reich, lie Grafen, Ritter und Städte den Landfrieden beschwren und bestrafte die bertreter streng. Auf einem Zuge nach Thringen lie er 66 Raubburgen abbrechen und in Erfurt in seiner Gegenwart 29 adelige Raubritter hinrichten. Tapferkeit, Einfachheit, Freundlichkeit und Gerechtigkeitsliebe sind die Tugenden, durch welche Rudolf sich ein dankbares Andenken gesichert hat. Er teilte alle Gefahren und Entbehrungen mit seinen Rittern. Als einst seinem Heere die Zufuhr abgeschnitten war, zog er eine Rbe aus dem Acker, schabte sie und verzehrte sie mit den Worten: So lange wir die noch haben, lat uns zufrieden sein." Sein freundliches, volkstmliches Wesen erweckte bei jedermann Zutrauen; er lie sich von jedermann sprechen und sa oft selber zu Gericht. c. Sein Tod. Als Rudolf die Nhe seines Todes fhlte, eilte er nach Speier, um dort an der Begrbnissttte der Kaiser zu sterben. 1291 Aber schon in Germersheim ereilte ihn der Tod. Seine Leiche wurde in dem Dome zu Speier beigesetzt. Das Volk aber ehrte sein Andenken noch lange, so da man von einem weniger gewissenhaften Herrscher sagte: Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht." d. Rudolfs nchste Nachfolger. Rudolf wollte seinen Sohn Albrecht gern zu seinem Nachfolger whlen lassen; aber die Fürsten frchteten das zu schnelle Wachsen des Hauses Habsburg und bestimmten einen
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