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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 96

1884 - Hannover : Helwing
96 Das Mittelalter. als Erzmarschall nnb der Mark.graf von Brandenburg als Erz-fmmerer des Reichs. Als Ort der Wahl warb Frankfurt a. M., als Krnungsstabt Aachen bestimmt. Der Erzbischof von Mainz hatte als Erzkanzler die Wahlfrsten einzutctben. Sehr folgenreich war auch die Bestimmung der goldenen Bulle, ba die weltlichen Kurfrstentmer immer ungeteilt auf die Erstgebornen vererben sollten. Nach Karls Iv. Tode stritten sich eine Zeit lang brei Männer um die Krone, bis endlich Sigismund, Karls Sohn, allgemein anerkannt wrbe. b. Das Konzil zu Konstanz. Um diese Zeit gab es brei Ppste; jeber berselben that die beiben anbeten in den Bann. Whrenb dieser Kirchenspaltung war die Kirche ganz verberbt. Die Ppste handelten mit Abla und mtern wie mit einer Ware. Viele Bischfe hatten nie ihre Stbte gesehen, nie ihre Kirche betreten, nie ihre Gemeinbe besucht; sie verwenbeten Tag und Nacht auf Jagb, Tanz, Spiel und Gastmhler. Allgemein wurde deshalb der Wunsch nach einer Besserung der Kirche laut. Dabewog Sigismund den Papst zu Rom, ein Konzil nach Konstanz auszuschreiben. Diese Versammlung sollte eine Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern vornehmen, also der Kirche einen allgemein anerkannten Papst geben, ferner die Verbesserung der Kirche und ihre Diener herbeifhren und endlich die von der Lehre der katho-tischen Kirche abweichende Lehre des Johann Hu untersuchen. Die brei Ppste wrben abgesetzt und so die unheilvolle Trennung der Kirche beseitigt; während nun die Deutschen zuerst eine Verbesserung der Kirche in ihren Gliedern vornehmen wollten, bestanden die anderen Völker darauf, da man zunchst einen neuen Papst whlte, der dann jede grndliche Kirchenverbesserung zu verhindern wute. Ja, als in Konstanz eine Seuche ausbrach, benutzte er dies als willkommenen Vor-wand, das Konzil aufzulsen. Die dritte Aufgabe, die Lehre des Johann Hu zu untersuchen, hatte das Konzil bereits gelst. c. Johann Hu war Professor an der Universitt zu Prag und zugleich Prediger daselbst. In Rede und Schrift wandte er sich freimtig gegen die Anmaung des Papstes, gegen die Lehren vom Fegefeuer und vom Abla, sowie gegen die Sittenlosigkeit der Priester und Mnche. Bei dem Volke fand er vielen Beifall; der Papst aber lud ihn vor seinen Richterstuhl nach Rom. Allein Hu ging nicht hin, sondern berief sich auf ein allgemeines Konzil. Da sprach der Papst den Bann der ihn aus. Als nun das Konzil zu Konstanz erffnet wurde, verlangte Hu, von demselben gehrt und beurteilt zu werden. Kaiser Sigismund gab ihm einen Geleitsbrief, in welchem er ihn in seinen und des Reiches besonderen Schutz nahm; auch der Papst ver-sprach, es solle ihm kein Leid geschehen. So kam Hu schon gleich
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