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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 97

1884 - Hannover : Helwing
97 nach der Erffnung des Konzils nach Konstanz, ward aber schon nach wenigen Wochen vor dem Verhr verhastet und in ein ekelhaftes, unge-sundes Gefngnis gesetzt. Sigismund kam erst spter auf das Konzil; als er von dem an Hu verbten Unrechte hrte, forderte er zwar unwillig dessen Befreiung, lie sich aber bald durch die Worte der Geist-lichen beruhigen, einem Ketzer brauche man sein Wort nicht zu halten. So ward das freie Geleit gebrochen. Obwohl Hu seine Lehren gengend aus der heiligen Schrift verteidigen konnte, forderte man doch, er solle sie abschwren. Dagegen erklrte er: Wenn man mich aus der Bibel eines Irrtums berfhrt, so will ich gern widerrufen; wo nicht, so werde ich bis in den Tod meinem Glauben getreu bleiben." Da ver-dmmte ihn das Konzil zum Feuertode. 1415 Stckweise ri man ihm seine Priesterkleidung ab, stie ihn damit aus dem priesterlichen Stande und bergab seinen Leib dem Tode, seine Seele dem Teufel." Und ich", sprach Hu, befehle sie in die Hnde meines Herrn Jesu Christi." Eine papierne, mit Teufeln bemalte Mtze mit der Inschrift: ..Erzketzer!" ward ihm aufgesetzt! Dann fhrten ihn die Henker zum Richtplatze. Vor dem Holzsto fiel er auf seine Kniee und betete. Die Henker banden ihn und umlegten ihn bis an den Hals mit Holz und Stroh. Die Flamme loderte empor, und Hu sang laut: Christe, du Lamm Gottes, erbarme dich!" Als er dies zum drittenmal thun wollte, trieb ihm der Wind Rauch und Flamme ins Gesicht, da er erstickte. Seine Asche ward in den Rhein gestreut, damit den Bhmen nichts bliebe, das sie verehren knnten. Im folgenden Jahre starb auch Hu' Freund, Hiero-nymus von Prag, den Feuertod. d. Die Hussitenkriege. Hussens Anhnger, die Hussiten, ent-brannten bei der Nachricht von dem Tode ihres geliebten Lehrers in wildem Zorne und erhoben sich gegen die Geistlichen und gegen den wortbrchigen Kaiser." So entstand der furchtbare Hussitenkrieg, in welchem Bhmen, Bayern, Franken und Meien verwstet wurden. Vergebens wurde das Reichsheer gegen sie aufgeboten; man mute ihnen den Kelch beim Abendmahle, den sie vor allem verlangten, zugestehen. Nachkommen der Hussiten sind die bhmischen Brder, die trotz aller Verfolgung das reine Evangelium jahrhundertelang bewahrt haben. e. Die Hohenzolleru in der Mark Brandenburg. Nach dem Aussterben des Hauses Ballenstdt erlebte die Mark Brandenburg unter den bayrischen (seit 1323) und bhmischen (seit 1373) Markgrafen eine trbe Zeit; die Raubritter plnderten Drfer und Städte. Die Markgrafen selbst wohnten nicht in der Mark; ihre Statthalter aber vermochten den Rubern gegenber nichts. Da erbte Kaiser Sigismund die Mark und gab ihr einen weisen und krftigen Statthalter, Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggrafen zu Nrnberg. Die Stammburg der Hohenzollern liegt in Schwaben; ein Zweig derselben erhielt das Burg- Hosfmeyer und Hering, Erzhlungen. ^
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