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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 144

1884 - Hannover : Helwing
144 Die Neuzeit. dem Herzen des Landes hin. Trotz seiner Ausdauer und Tapferkeit htte Friedrich unterliegen mssen, wenn nicht der Herr aller Heerscharen ihn vor dem Untergange bewahrt htte. Die Kaiserin von Rußland, Friedrichs Feindin, starb; da zogen sich die Russen vom Kampfe zurck. Ihnen folgten die Schweden und bald auch die Franzosen; Maria Theresia aber getraute sich nicht, allein den Kampf mit dem Heldenknige aufzunehmen, und war deshalb zum 1763 Frieden bereit, der auf dem schsischen Jagdschlosse Huberts brg zu-stnde kam. Preußen erhielt alles zurck, was es vor dem Kriege besessen hatte. Sieggekrnt kehrte Friedrich der Groe in seine Hauptstadt zurck. Er hatte sein Land, mit kaum mehr als 5 Millionen Einwohnern, sast gegen das ganze verbndete Europa, gegen 60 Millionen, siegreich verteidigt und Deutschland vor dem abermaligen Abreien von Lnder-gebieten (Preußen. Pommern und den Rheinlanden) bewahrt. Fr die evangelischen Bewohner Deutschlands war sein Sieg noch von besonderer Bedeutung. Wre er geschlagen, so wrden fr die evangelische Kirche hnliche Zeiten gekommen sein, wie nach der Niederlage der Protestanten beim Beginn des dreiigjhrigen Krieges. Die Berliner wollten dem Könige bei seiner Rckkehr einen festlichen Empfang bereiten. Er liebte aber den Prunk nicht und traf erst spt abends in der Haupt-stadt ein. Wenige Tage nachher begab er sich nach Charlottenburg. In die Kapelle des dortigen Schlosses bestellte er seine Musiker und Snger und befahl, das Lied: Herr Gott, dich loben wir" anzustimmen. Man erwartete den ganzen Hofstaat und wunderte sich nicht wenig, als der groe König ganz allein eintrat, Platz nahm und der Musik zum Anfangen winkte. Als dann der Gesang zum Himmel tnte, senkte Friedrich das Haupt und brach in Thranen aus. 5) Sptere Friedenszeit. a. Heilung der Kriegswunden. Nach glcklicher Beendigung des Krieges war es Friedrichs erste Sorge, die Wunden, welche derselbe ge-schlagen, zu heilen; das Land war, nach des Knigs eigenen Worten, in Gefahr, unter dem Drucke seiner Leiden zu erliegen. Die Geldmittel, welche der König schon fr einen neuen Feldzug gesammelt hatte, wurden jetzt an die einzelnen Provinzen verteilt; auch wurden vielen Personen auf einige Jahre die Steuern erlassen. Auerdem ffnete der König seine Vorratshuser und lie den Bauern Saatkorn austeilen; 35 000 Armeepferde wurden verschenkt und 15 000 Huser neu aufgebaut. In Schlesien waren wenige Jahre nach dem Kriege 250 neue Drfer entstanden. Im ganzen Lande hatten namentlich die adeligen Gter gelitten. Der Adelstand hatte sich im Kriege besonders ausopfernd ge-zeigt; viele adelige Familien hatten der 20, eine sogar ber50 Mitglieder verloren. Friedrich machte daher den Adel zur Sttze seines Thrones, indem
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