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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 158

1884 - Hannover : Helwing
158 Die Neuzeit. geboren zu Bordenau bei Hannover, der das Heerwesen umgestaltete. Sohn eines hannoverschen Unteroffiziers, war er in die preuische Armee eingetreten und hatte sich durch seltene Eigenschaften Bahn gebrochen. Nach 1806 stellte ihn der König an die Spitze des Kriegswesens. Bald nachher erschien die neue Heeresordnung. Wehrhaftmachung des ganzen Volkes ist der Grundgedanke derselben: keine Sldner; alle dienstfhigen Mannschaften sind zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet; alle haben gleiche Rechte und Pflichten. Um die gefhrliche Bestimmung des Tilsiter Friedens zu umgehen, wonach Preußen zur Zeit nur 42 000 Mann halten durfte, lie man diese Zahl von Rekruten eintreten, bildete sie rasch aus, entlie sie und zog andere fr sie ein. So hatte man innerhalb dreier Jahre 150000 Mann gebter Truppen. In aller Stille wurden fr diese die ntigen Waffen beschafft und die Festungen wieder hergestellt. Den Volksgeist zu heben und den Ha gegen die Unterdrcker zu wecken und zu nhren, dahin wirkten damals mehrere begeisterte Männer. Ernst Moritz Arndt eiferte gegen alles Undeutsche, Welsche und erfllte die Gemter mit grimmigem Hasse gegen die fremden Bedrnger. Der Turnvater Jahn suchte die Jugend durch Leibesbung wehrhaft zu machen. c. Steins Abgang; Tod der Knigin Luise. Leider wurde Stein seinem segensreichen Wirken zu frh entrissen. Napoleon kannte ihn als seinen gefhrlichsten Feind und erklrte ihn fr vogelfrei. Stein rettete sich nach Ostreich und von dort nach Rußland und wirkte von hier aus fr die deutsche Sache. Ein noch hrterer Schlag, als Steins Abgang, war fr den König und das ganze Land der Tod der Knigin Luise, die am ersten wrdig gewesen wre, den frohen Tag der Freiheit zu schauen. Willig ertrug die edle Knigin jahrelang alle krperlichen Leiden und Ent-behrungen, freudig legte sie ihre Schmucksachen auf den Altar des Vaterlandes. Die Freude durfte sie noch erleben, mit ihrer Familie in die Hauptstadt des Landes zurckzukehren; als sie aber im folgenden Sommer ihren Vater in Mecklenburg besuchte, berfiel sie eine heftige Brustkrankheit. Der König eilte mit den beiden ltesten Prinzen an das Krankenlager der Heigeliebten, die aber schon nach wenigen Stunden ihre Augen fr immer schlo. (19. Juli 1810.) Nicht allein Preußen, nein, ganz Deutschland trauerte um die Dahingeschiedene. Als die Leiche nach Berlin gebracht wurde, legten fast alle Einwohner der Stadt Trauerkleider an. (S. 171.)
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