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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 163

1884 - Hannover : Helwing
Freiheitskrieg von 1813 und 1814. 163 unsere Unabhngigkeit, unfern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es als einen ehrenvollen Frieden, oder einen ruhmvollen Untergang." Der König rief, und alle, alle kamen!" Das ist das erhebende Gedenkwort jener groen Zeit. Berlin stellte in 14 Tagen 9000 Freiwillige, unter ihnen 370 Gymnasiasten. Auf vielen Gymnasien standen bald die oberen Klassen leer; die Universitten Berlin, Breslau und Knigsberg muten ihre Vorlesungen einstellen, weil es an Zuhrern fehlte. In Breslau trat ein Professor mit all' seinen Zuhrern in das Regiment ein. M a x v o n Schenkendorf, einer der edelsten Snger jener groen Zeit, eilte ebenfalls herbei, um trotz seiner gelhmten Rechten den Feldzug mit-zumachen. Ein Graf trat mit drei Shnen ein und schenkte auerdem 30 000 ,, 5000 Scheffel Getreide und alle seine Pferde und Ochsen. Ein Bauer sandte ein Pferd mit den Worten: Fnf haben mir die Franzosen gestohlen, das sechste will ich ihnen nachschicken." Die Dienstboten einer kleinen Stadt schenkten der 400 Jl Eine Soldatenwitwe lieferte zwei Paar wollene Socken ein, als ihr letztes bischen Armut." Die Schwester des Knigs gab dem Kriegsschatze ihren ganzen Schmuck; 160 000 goldene Trauringe wurden eingesandt, dafr erhielten die Geber eiserne mit der Inschrift: Gold gab ich fr Eisen 1813." Ein Mdchen lie sich ihr schnes Haar abschneiden und brachte das dafr gelste Geld. Ein vornehmer Mann hrte dies, kaufte das Haar zurck und lie allerlei Schmuck-fachen daraus bereiten, die er zu Gunsten des Kriegsschatzes fr 3600 Jvl verkaufte. Mit den Freiheitskriegen begann auch .eine sittliche Hebung des Volkes; jeder fhlte, da der Sieg nur in der Zucht und im Vertrauen auf Gott mglich sei b. Grogrschen und Bautzen. Whrend dieser Rstungen hatte Napoleon ein groes Heer ausgehoben. Voll Siegeszuversicht prahlte er: Und wenn selbst die feindlichen Heere vor Paris stnden, so sollten sie Frankreich doch nicht ein Dorf entreien." Der preuische Name sollte gnzlich ausgerottet werden. Die Kosacken waren den Feinden fortwhrend auf den Fersen; waren sie auch struppig und schmutzig in ihren groen Brten und langen, nie gekmmten Haaren, so wurden sie doch als Besreier berall freudig begrt. Napoleon ging mit der Hauptmacht nach Sachsen in die Ebene von Leipzig; da griff ihn das ver-Kndete russisch-preuische Heer an, und es erfolgte die unentschiedene Schlachtvongro-Grschen oder Ltzen, in welcher die preuischen Freiwilligen ihre erste Feuerprobe bestanden. (2. Mai.) Unter den Ver-wundeten war auch Scharnhorst; er wollte sich nicht schonen, sondern reiste gleich nach der Schlacht nach Wien, um Ostreich zum Bndnis zu bewegen, starb aber auf der Reise zu Prag. Napoleon rckte in Dresden ein und zwang den König von Sachsen, sich ihm anzuschlieen. Die Verbndeten standen mit ihrer Hauptmacht bei Bautzen, nrdlich von Dresden. Zwei Tage rangen hier beide Heere mit einander; Napoleons bermacht und Feldherrngabe behaupteten auch hier das Schlachtfeld. So hatten die Verbndeten zweimal das Schlachtfeld rumen 11*
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