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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 166

1884 - Hannover : Helwing
166 Die Neuzeit. eine kleine Festung verwandelt; 80 Kanonen standen in den schmalen Ein-gngen des Dorfes. Erst beim vierten Angriff gelang es, das Dorf und die besetzten Hhen zu erobern. Die Franzosen flohen bis Leipzig. Die Preußen lagerten auf dem Schlachtfelde, erschpft von der furchtbaren Arbeit, aber aufrecht erhalten durch das Bewutsein ihrer Xhateit. Wie einst bei Zeuthen, erklang auch hier durch die rauhe Nacht ihr Siegeslied: Nun danket alle Gott!" Der folgende Tag, ein Sonntag, brachte keine neuen Kmpfe; am nchsten is. Okt. Tage hatte Napoleon seine Truppen enger um Leipzig zusammengezogen; den Mittelpunkt seiner Stellung bildete das Dorf Probsthai da. Seinen eigenen Standpunkt nahm er neben der halbzerschossenen Tabaksmhle; nicht weit davon standen die verbndeten Monarchen auf dem spter ihnen zu Ehren so genannten Monarchenhgel. Napoleon kmpfte heute nicht mehr um den Sieg, sondern um einen sicheren Rckzug, der ihm der Lindenau noch freistand. Am schrfsten wurde um Prob st Hai da gestritten, das die Franzosen wie Mckern in eine Festung umgeschasfen. Um 5 Uhr befahlen die Monarchen, das Strmen aufzugeben; denn an anderen Stellen war der Sieg bereits gewonnen. Napoleon sa trb und matt neben der zerfallenen Windmhle. Man hatte ihm einen hlzernen Schemel gebracht, auf dem er, erschpft von den Anstrengungen der letzten Tage, in Schlummer sank. Seine Generale standen dster und stumm um das Feuer, und die zurckziehenden Truppen rauschten in einiger Entfernung vorber. Bald raffte er sich auf und eilte nach Leipzig, wo er bis in die Nacht die weiteren Anordnungen zum Rckzge und zur Verteidigung der Stadt gab. Am Morgen des 19. Oktobers fanden die Verbndeten das Schlachtfeld von Feinden leer. Unermeliche Freude durchstrmte die Brust der Sieger; auf den Knieen dankten sie Gott fr den Sieg. Schon um 8 Uhr war Blcher vor Leipzig, das die Franzosen tapfer verteidigten; um 1 Uhr war die Stadt erobert. Die Straen boten ein wstes Bild: Munitionswagen, Marketender, Kanonen, Vieh, Verwundete, Sterbende dazwischen eine kleine Abteilung Garde, und in deren Mitte der Kaiser, der von der Menschenmasse mit fortgerissen wurde. Erst um 11 Uhr war er glcklich aus der Stadt. Aber in derselben waren noch etwa 20 000 Mann; da erdrhnte pltzlich die Stadt durck einen ungeheuren Knall: die Elster-brcke flog in die Luft. Ein franzsischer Korporal hatte die Mine vorzeitig entzndet , welche auf Napoleons Befehl hier angelegt war. Unnennbares Entsetzen packte die Fliehenden; alles drngte nach dem Flusse, um irgendwo noch zu entkommen ; die meisten ertranken. Um 1 Uhr hielten die Herrscher von Rußland und Preußen ihren Einzug. Friedrich Wilhelm erhob den alten Blcher zum Generalfeldmarschall. Die Schlacht kostete den Franzosen 70 000 Mann; aber auch die Verbndeten verloren 50000 Tote und Verwundete, und von den Verwundeten wurden wenige gerettet; denn wo waren die helfenden Hnde fr so viele! Noch sieben Tage nach der Schlacht wurden Verwundete lebend vom Schlachtfelde eingebracht. Aber dennoch ging ein Siegesjubel durch ganz Deutschland. Man begann auszuatmen; jeder fhlte, da die Fesseln gesprengt, da die Schande in Strmen franzsischen Blutes abgewaschen war. e. Zug nach Frankreich; erster Friede zu Paris. Die Franzosen waren in Eilmrschen dem Rheine zugeflohen; mit ihrer Herrschaft in Deutschland war es vorbei. Die ehemalig preuischen Provinzen zwischen Elbe, Weser und Rhein kehrten ohne weiteres unter das preuische
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