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1. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 6

1893 - München : Pohl
6 Zum Fhrer im Kriege whlte die Volksgemeinde einen Her-zog, dessen Gewalt aber mit dem Kriege zu Ende ging. Der Herzog erhielt fr seine Fhrerschaft einen greren Anteil an der Kriegsbeute. Heerwesen. Wenn die Volksgemeinde einen Krieg beschlossen hatte, so war jeder freie Besitzer eines Hofes oder Erbgutes, jeder wehrhafte Jngling und jeder Freigelassene verpflichtet, dem Heer-banne zu folgen. Tie Jnglinge wurden mit dem 20. Jahre von der Volksgemeinde durch berreichung von Schild und Lanze wehrhaft gemacht. Nur Alter und Gebrechlichkeit befreite vor,! Felddienste. Der Mann mute sich selbst ausrsten und beim Auszuge sich auf drei Monate mit Lebensmitteln versehen. Die Waffen waren Speer, Schwert, Messer, Schild, Streitaxt, Schleuder, Wurfspie und ein Bogen mit 2 Sehnen und 12 Pfeilen. Statt der Helme dienten die Kopf-hute wilder Tiere. Geweihe und Hrner ragten drohend der dem Haupte des Kriegers empor. Die Hauptstrke des Heeres bestand im Fuvolke. In keilfrmiger Schlachtordnung wurde der Feind unter den wilden Klngen eines rauhen Schlachtgefanges (Barrit) ange-griffen. Hinter den Schlachtreihen stand die Wagenburg mit den Weibern und Andern, deren aneifernde Worte und instndige Bitten die kmpfenden Heere zur Tapferkeit und die wankenden Scharen zu neuem Standhalten anspornten. Geleitswesen. In Zeiten der Ruhe und des Friedens zogen unternehmende Adelige, denen sich jngere Waffengefhrten (meist erb-lose Freie) freiwillig anschlssen, mit Zustimmung der Volksgemeinde aus, anderwrts Krieg und Beute zu suchen. Der Fhrer teilte dann die Beute und das eroberte Land an seine Geleitsmnner (Gefolge), letzteres als A l l o d (von al ganz und ot Eigentum, ganzes, freies Eigentum.) Unter den frnkischen Knigen entwickelte sich aus dem Geleitswesen und der lehensweisen Ueberlassnng des eroberten Landes das Lehenswesen. Sprache und Literatur. Die ursprnglich einheitliche Sprache der Germanen schied sich allmhlich in drei Hauptzweige: in das Gotische, das Nordisch e und das Deuts che im engeren Sinne. Die gotische Sprache ging mit ihren Trgern, den Goten, als lebende Sprache unter. Wir kennen sie nur aus noch vorhan-denen Bruchstcken der Bibelbersetzung des westgotischen Bi-schofes Ulfilas (Wnlsila, geboren um 311, gestorben 381). Sie ist das lteste und kostbarste germanische Sprachdenkmal und in Upsala in Schweden aufbewahrt. (Silberner Kodex.) Die lteste B u ch st a b e u s ch r i f t der Germanen waren die Rnnen (runa = Geheimnis; der gleiche Stamm ist uns noch erhalten in dem Worte raunen"). Sie bestand ans senkrechten und schrgen Linien, welche in Stbe von Buchenholz eingeschnitten und von den Priestern zum Zwecke der Weissagung verwendet wurden. Da uns solche Runen-stbe mcht mehr erhalten sind, ist selbstverstndlich: dagegen deichen wir Stein denk mal er mit Rnneninschristen, die sich auf Grbern germanischer Stammesfrsten gefunden haben.
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