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1. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 82

1893 - München : Pohl
82 Straubing und Burghausen waren die gewhnlichen Wohnsitze der Herzge. Die herzoglichen Brder lebten, obwohl Otto Iii. eine Tochter des Knigs Rudolf, Katharina, geehelicht hatte, in steter Feindschaft mit ihren Vettern, den Herzgen Albrecht und Rudolf von fter-reich, den Shnen des Knigs. Dadurch erwuchs ihnen mancherlei Bedrngnis und dem niederbayerischen Lande mehrmalige Verheerung und Plnderung. Als König Rudolf I. 1291 starb, whlten die Fürsten, welche die wachsende Hausmacht der Habsburger frchteten, den Grafen Adolf von Nassau zum deutschen König. In dem Kampfe, welchen Albrecht von -sterreich mit König Adolf fhrte, standen die Herzge Otto Iii. und Stephan auf des letztern Seite und 1298 stritten fr ihn in der Schlacht bei Gllheim, in welcher Adolf Krone und Leben an Albrecht verlor. Ottos Iii. Mutter war eine ungarische Knigstochter gewesen; deswegen whlten die Ungarn nach dem Tode des Knigs Andreas Otto Iii. zu ihrem Herrscher (1301). Dieser folgte 1305 dem Rufe und ward im gleichen Jahre zu Stuhlweienburg ge-krnt. Doch konnte er sich auf dem Throne nicht behaupten. Er fiel in die Gefangenschaft seines Gegners, des Woiwoden Ladislaus von Siebenbrgen, aus welcher er nach einem Jahre unter vielen Leiden und Gefahren wieder nach Niederbayern zurckkehrte. (1308). Im Jahre 1308 fiel König Albrecht I. bei Windisch an der Reu durch die meuchlerische Hand seines Neffen Johannvonschwaben (Parricida). Die Fürsten whlten zum deutschen Könige Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). Nach Ottos Rckkehr brach zwischen ihm und dem Sohne Al-brechts, Herzog Friedrich dem Schnen von sterreich, ein Krieg ans, der nach mehr als zweijhriger Dauer 1311 durch einen Friedensschlu zu Salzburg beendet wnrde. Hungersnot und Pest waren die Folgen des unseligen Kmpfens. Herzog Stephan selbst erlag der entsetzlichen Krankheit 1310, und Otto erlangte (sein Bruder Ludwig war schon 1296 gestorben) in Niederbayern die Alleinherrschaft. Durch fein Migeschick in Ungarn und infolge des Krieges mit Herzog Friedrich waren Ottos Geldmittel erschpft worden. Zur Hebung seiner bedrngten Lage erlie er die sogenannte Ottonische 1311 Handfeste", einen Freiheitsbrief (am 15. Juui 1311). In dieser Urkunde trat er den Bischfen, Klstern, Geistlichen, Grafen, Rittern, Freien und Stdten die bisher vom Herzog ausgebte niedere Gerichtsbarkeit" der ihre Grundholden ab und ge-stattete ihnen fr den Fall der Verletzung des zugestandenen Rechtes Selbsthilfe und Einigung in einen Bund. Als Entgelt fr diese Freiheitsverleihung erhielt Otto von den nunmehrigen Gerichtsherrn die Bewilligung, von ihren Grundholden eine be-stimmte Summe als Steuer zu erheben.
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