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1. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 209

1893 - München : Pohl
209 Seine Jugend fiel in die traurigste Zeit Deutschlands und war fr ihn, den Sohn eines Prinzen, der damals Oberst eines franzsischen Regiments war, eine Schule des Ringens und Leidens. Sie erzeugte aber in ihm jene echtdeutsche Gesinnung, welche er selbst dem Welt-gebieter Napoleon gegenber, vor dem sich alles zitternd beugte, nicht verleugnete und in den Befreiungskriegen durch persnliche Tapferkeit bewhrte. Mit einer auerordentlichen Umsicht und Thtigkeit widmete sich ' Ludwig I. den Regierungsaufgaben und schenkte allen Zweigen des Staatslebens eine bis ins einzelne gehende Aufmerksamkeit. Vor allem suchte er das ins Schwanken geratene Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staates wieder herzustellen. Zu diesem Zwecke hob er alle einigermaen entbehrlichen Stellen und mter auf und machte Sparsamkeit und Vereinfachung zum leitenden Grund-gedanken der Staatsverwaltung, wie seiner Hofhaltung. Reiche Mittel flssen ihm dadurch fr die Pflege der Wissenschaft, Kunst und Wohl-thtigkeit. Zu den wichtigsten Regierungshandlungen Ludwigs gehrt die Einfhrung des in der Rheinpfalz schon bestehenden Landrates in den sieben Kreisen diesseit des Rheins (1829). Dadurch wurde den einzelnen Kreisen eine grere Selbstndigkeit gewhrt und eine groe Lcke in der Teilnahme des Brgers an den ffentlichen Angelegen-Helten und in der berwachung der Verwaltung ausgefllt. Die Landrte sind die gewhlten Vertreter der unmittelbaren Städte, der Distrikts gemeinden, des groen Grnndbe-sitz es, der katholischen und protestantischen Geistlichkeit (wirk-lichen Pfarrer) und der Universitten. Sie versammeln sich alljhrlich am Sitze der Kreisregierungen, beraten die Angelegen-Heilen des Kreises in Bezug auf Industrie, Kultur, Schulen, Straen- und Wasserbauten 2c., bestimmen die Hhe der Kreis-lasten, die Verwendung der Kreisfonds 2c., und bringen Antrge, Wnsche und Bitten an den Thron. Die Zahl der Landrte regelt sich nach der Gre des Kreises. Zur Hebung der Industrie und Landwirtschaft, zur Frderung und Belehung des Handels und Verkehrs traf Ludwig zahlreiche und eingreifende Maregeln. Es wurden (1833) technische Lehrettt-stalten (3 polytechnische Schulen und gegen 30 Landwirtschafts-und Gewerbschulen) errichtet. An dem Zustandekommen des deutschen Zollvereins" - (aus der Vereinigung eines sddeutschen, mittel-deutschen und preuischen Zollbuudes) 1834, dem bald (1838) eine Mnzeinigung unter den Zollvereinsstaaten (allen deutschen Lndern mit Ausnahme sterreichs, Liechtensteins, Mecklenburgs, Holsteins und der drei Hansestdte) folgte, hat König Ludwig ein Hauptverdienst. Die Erbauung von Eisenbahnen (die erste deutsche Bahn zwischen Nrnberg und Frth 1835), Errichtung einer Dampfschiffahrt auf derdouau, Verbesserung des Postwesens, der Bau des Ludwig-Do uau-Main-Kanales (18361845) wirkten belebend auf den Verkehr. Die Errichtung einer Hypotheken- und Zitzlsperger, Bayerische Geschichte. 10. Aufl. 14
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