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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 15

1909 - Hamburg : Boysen
Die Völkerwanderung. Übersicht. Zur Zeit des Tacitus zerfiel das deutsche Volk in eine sehr große Zahl von Stämmen. Darin trat allmählich eine Änderung ein, indem aus den vielen Völkchen größere Stammesverbindungen entstanden, z. B. die der Franken, Burgunder, Alemannen, Vandalen, Ostgoten, Westgoten. Diese größeren Stämme drangen seit der Mitte des 3. Jahrhunderts über Rhein und Donau gegen das römische Reich vor, unterwarfen sich römisches Gebiet, ja, machten Miene, sich in die Provinzen des Reiches zu teilen. Die vorwärts drängende Bewegung der Germanen dauerte bis gegen Ende des 6. Jahrhunderts, und das Ergebnis derselben war, daß die ganze westliche Hälfte des römischen Reiches von den Germanen erobert wurde. Überall entstanden hier Germanenherrschaften: Afrika fiel den Vandalen zu-, zu beiden Seiten der Pyrenäen gründeten die Westgoten ein Reich ; Italien wurde erst von den Ostgoten, dann von den Longobarden besetzt; in Gallien wurden die Franken das herrschende Volk, und nach Britannien setzten die Angeln und Sachsen über. Ursachen. Besonders vier Gründe bewogen die Germanen zum Auszug aus ihrer Heimat und zum Kampfe gegen das römische Reich: das Vordringen der Hunnen, die große Menschenzahl der germanischen Völker, der Einfluß der kriegerischen Häuptlinge und ihrer Gefolgschaften, die Lockungen des römischen Lebens. Verweilen wir einen Augenblick bei den Beziehungen der Germanen zu Rom. Nach den Kämpfen unter Kaiser Augustus war zunächst eine Annäherung eingetreten. Römische Kauf leute durchzogen das germanische Land bis zur Nord- und Ostsee und erstanden Rosse, Rinder und Pelzwerk, Rauchfleisch, Honig, Rüben und Rettiche. Dafür bekamen die Germanen von Rom Gold- und Silberschmuck, feinere Kleidung und südliche Weine. Noch enger wurde die Verbindung der Germanen mit den Römern dadurch, daß sich die Germanen häufig in römischen Söldnerdienst begaben. Deutsche Söldnerscharen kämpften neben den Legionen die Schlachten der römischen Feldherrn und hielten Wacht an den fernen Grenzen
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