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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 63

1909 - Hamburg : Boysen
Der Islam und die Kreuzzüge. Ungefähr um dieselbe Zeit, als Kaisertum und Papsttum um die Oberherrschaft rangen, ungefähr in derzeit von 1100 bis 1300, fand ein anderer, ebenso gewaltiger Kampf zwischen den Christen und den Mohammedanern statt, die Kreuzzüge. Um diese große Bewegung zu verstehen, müssen wir unsere Blicke zunächst nach Arabien richten. Arabien und die Araber. Die Halbinsel Arabien ist nur an der Westküste fruchtbar; der größte Teil des Landes besteht aus Steppen und Wüsten. Die Bewohner Arabiens, die Araber, waren daher nur in ihrer Minderzahl seßhaft-, die meisten waren Nomaded, deren Reichtum in Kamelen und Pferden bestand. Jene trieben Handel mit den Bodenerzeugnissen des Küstenlandes. Diese, die Beduinen, lebten davon, daß sie Handelskarawanen geleiteten oder plünderten. Sie waren in eine Menge kleiner Stämme zerteilt, die ihre beste Kraft in zwecklosen Fehden vergeudeten. Die Araber liebten die Freiheit, hatten Freude an Abenteuern und Wagnissen, waren gastlich und genügsam, aber auch rachsüchtig. Ihre Religion war bis zum Auftreten Mohammeds Sternendienst und Götzendienst: Mit Vertrauen und Verehrung schauten sie zu den glänzenden Lichtern auf, nach denen sie beim nächtlichen Ritt durch die Wüste ihren Weg fanden, und außerdem verehrten die einzelnen Stämme ihre besonderen Schutzgötter. Die Stadt Mekka besaß das größte Heiligtum der Araber, einen schwarzen Stein, der einst vom Himmel herabgefallen war, die Kaaba. Er ist in die Mauer eines würfelförmigen Tempels so hineingefügt, daß man ihn von außen her sehen kann. Der sichtbare Teil des Steines ist etwa kreisförmig und hat einen Durchmesser von ungefähr 25 cm. Seit uralten Tagen waren Stein und Tempel das Ziel arabischer Wallfahrten. Mohammed. In Mekka wurde Mohammed geboren. Früh verwaist, führte er bei seinem Oheim Abu Taleb ein Leben voll Entbehrung. Er war Schafhüter, Kameltreiber, Bogen- und Köcherträger. Als er herangewachsen war, trat er in das Geschäft der reichen Kaufmannswitwe Kadidscha, die später seine Gattin wurde. Bis zum vierzigsten Jahre blieb Mohammed Kaufmann, dann erst erwachte der Prophet in ihm. Ihn bekümmerte das Elend seines Volkes, das in staatlicher Zersplitterung und in religiöser Zerfahren-
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