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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 67

1909 - Hamburg : Boysen
— 67 — Mitte sich ein offener Hofraum mit einem Wasserbecken befand. An der einen Seite erweiterte sich die Halle zu einem tieferen Säulenbau, das war die eigentliche Stätte für die Versammlung der Gemeinde und die Verrichtung des Gebetes. Da es den Arabern durch den Islam verboten ist, Bilder von lebenden Wesen herzustellen, wurden die Wände der Moschee mit Worten aus dem Koran geschmückt. Großen Fleiß und große Liebe widmeten die Mohammedaner der Veredlung ihrer Schriftzeichen — sorgfältig geschriebene arabische Bücher bieten dem Beobachter einen überaus schönen Anblick dar — und kunstvoll umrahmten sie die schönen Schriftzeichen an den Wänden der Moschee mit Ranken und Linien, den sogenannten Arabesken. Zur Herstellung von Fußböden und Wandornamenten bediente man sich mit Vorliebe der Mosaikarbeit. (Der Azzahra in der Nähe von Cordova). Von den dichterischen Werken, die aus den mohammedanischen Reichen hervorgegangen sind, haben einige Weltruf erlangt. Dahin gehören die Märchensammlung iooi Nacht, die Makamen des Hariri und das Königsbuch des persischen Dichters Firdusi. Auch die Wissenschaft wurde gepflegt. In den arabischen Hauptstädten, z. B. in Damaskus, Bagdad, Kairo, Cordova, Samarkand, gab es berühmte Lehranstalten; Universitäten würden wir heute sagen. Die Araber stützten sich bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten auf die Werke der alten Griechen, von denen sie arabische Übersetzungen veranstalteten. Aber sie beschränkten sich nicht auf das Studium der Alten, sondern versuchten auch, selbständig die Wissenschaft zu fördern. Namentlich widmeten sie ihren Scharfsinn der Mathematik (Algebra, arabische Ziffern), der Sternkunde, der Chemie, der Arzneiwissenschaft, der Philosophie und der Sprachkunde. Viel wurde für die Ausnutzung und Verbesserung des Bodens und für Handel und Gewerbe getan. Als Söhne der Wüste waren ■die Araber immer besonders dankbar für die Wunderkraft fruchtbaren Bodens-, einem wasserlosen Lande entstammend, waren sie unübertroffen in der geschickten und sorgsamen Benutzung des kostbaren Elementes, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu heben; kaum einen Tropfen ließen sie unverwertet. In einigen Gewerben, wie der Weberei und Färberei, in Metallarbeiten und namentlich der Goldschmiedekunst wurden sie früh von den Abendländern als Meister anerkannt und auch als Kaufleute zu Lande und zur See haben sie es den Abendländern frühzeitig gleich-, wenn nicht zuvorgetan. {Sindbad, der Seefahrer). Ursache und Anlaß der Kreuzzüge. Da beide, Christentum und Islam, den Anspruch erhoben, Weltreligionen zu sein, herrschte naturgemäß zwischen ihnen ein beständiger Kampf. In diesem Kampfe neigte sich gegen Ende des n. Jahrhunderts im Westen Europas der Sieg auf die Seite der Christen. An der Nordküste Afrikas erfochten die Seemächte Pisa und Genua glänzende Siege über die Mohammedaner; die Normannen kämpften mit wachsendem Erfolge gegen die Araber um den Besitz Siciliens, .und auch die Christen der pyrenäischen Halbinsel erhoben sich gegen 5*
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