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1. Bilder aus der württembergischen Geschichte - S. 6

1907 - Nagold : Zaiser
- 6 Brger und Bauern. Die Brger wohnten in den Stdten, die Bauern auf dem Land. Daneben gab es noch viele Leibeigene, die aber keinen eigenen Grundbesitz hatten. Sie besaen nur Pachtgter, dursten von ihrem Herrn verhandelt werden und muten demselben viele Frondienste (z. B. aus dem Feld und bei der Jagd) leisten. Damals gab es auch schon viele Juden im Lande. Durch ihre Betriebsamkeit wurden sie reich. Das Volk aber verachtete, mihandelte und verfolgte sie, besonders nach Landplagen usw. (vgl. das Jahr 1349, Lesebuch Nr. 150). Sie wohnten meist ab-gesondert, in der sog. Judengasse. Das oberste Gericht war damals das Landgericht zu Cannstatt, das unter freiem Himmel gehalten wurde und hauptschlich uach Gutdnken und Herkommen urteilte; geschriebene Gesetze gab es noch nicht. Jedes Dorf stand unter einem Schultheien, dieser unter einem Vogt (Amtmann); die Stenern wurden vom Landschreiber eingezogen und dem Keller" (Kameralamt) geliefert. Die oberste Verwaltung des Landes war die Kanzlei in Stuttgart; jetzt ist es das Ministerium. Die Zahl der Klster wurde in dieser Zeit immer grer; durch fromme Stiftungen wurden sie sehr reich. Die Geistlichen und die Mnche waren aber oft unwrdig und unwissend. Schulen frs Volk gab es nicht, kaum die Pfarrer und Richter konnten lesen; erst mit der Reformation entstanden Volksschulen. Nur in Stdten und besonders in manchen Klstern wurde Jugendunterricht erteilt. In hoher Blte standen die Knste, z. B. die Malerei, die Bildschnitzerei und besonders die Baukunst. Die Kirchen in Hall, Elingen (Frauenkirche), Reutlingen (Marienkirche) und Ulm (Mnster), dann die Klster und Klosterkirchen in Maulbronn, Herren-alb, Alpirsbach und Bebenhausen sind herrliche Baudenkmler ans dieser Zeit. In Ulm hielten Meister und Gesellen sogenannte Siugschulen" und stellten dabei dichterische Wettkmpfe an (Hans Sachs, Meistersnger in Nrnberg). In den Stdten wurden die Gewerbe von Innungen" oder Znften geleitet; den Handel hatten die Reichstdte, z. B. Ulm, fast ganz in den Hnden. Das Geld war sehr selten und darum wertvoller als jetzt (1426 galt 1 hl Wein 12 Psg., 1 Eiche 3 Pfg.). Erst durch die Entdeckung Amerikas kam mehr Silber und Gold ins Land, und das
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