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1. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 123

1895 - Paderborn : Schöningh
123 nach. Wie einen Vater verehrten und liebten seine Unterthanen den alten Fritz". Anders wurde er in den letzten Jahren seiner Regierung nicht genannt. Er erschien in seiner blauen Uniform, den groen dreieckigen Hut aus dem Kopfe, die Hand auf den Krckstock gesttzt. 2. Friedrichs Tod. Infolge der in den vielen Kriegen ertragenen Beschwerden war Friedrich in seinen spteren Jahren oft leidend. Mit Beginn des Jahres 1785 fing sein Zustand an, bedenklich zu werden. Gleichwohl machte er zur bestimmten Zeit seine Rundreisen und hielt am 24. August die Truppenbungen in Schlesien ab; sechs Stunden sa er dabei zu Pferde, obfchou das Wetter ranh war und es heftig regnete. Ein starkes Fieber war die Folge dieser Anstrengung. Nach Potsdam zurck-gekehrt, stellten sich die Vorboten der Wassersucht ein. Doch lie er von seiner gewohnten Thtigkeit nicht ab. Im Januar 1786 erhielt er die Nachricht von Zietens Tode. Da sprach er: Unser alter Zieten kommandierte immer die Vorhut, auch im Tode hat er damit den Anfang gemacht; ich fhre die Hauptarmee und werde ihm bald folgen." Die Krankheit nahm auf bedenkliche Weise zu. Er konnte nicht im Bette liegen und sa Tag und Nacht in seinem Sessel. Als im April die ersten warmen Tage erschienen, lie er sich fters in die freie Luft hinaustragen. Nie gab er ein Zeichen von Schmerz von sich. Friedrich Ii. starb im Jahre 1786, am 17. August, im Alter von 74 Jahren, nach einer 46 jhrigen glorreichen Regierung; er liegt in der Garnisonkirche zu Potsdam begraben. Die Nachricht von seinem Tode brachte nicht allein bei seinen Unterthanen die aufrichtigste Trauer hervor, sondern erregte auch in weiteren Kreisen die grte Teilnahme. Wann wird," sagte Fürst Kaunitz, der erste Minister Kaiser Josephs, wann wird ein solcher König das Diadem wieder zieren?" Und ein schwbischer Bauer meinte: Wer wird nun die Welt regieren?" Friedrich konnte in seinem Testamente von sich sagen: Seit ich zur Herrschast gelangt, habe ich mit allen Krften, welche die Natur mir verliehen hat, und nach meiner schwachen Erkenntnis mich bemht, diesen Staat glcklich und blhend zu gestalten, den ich die Ehre habe zu regieren. Ich habe die Gesetze und die Gerechtigkeit walten lassen, ich habe Ordnung und Klarheit in die Finanzen gebracht und das Heer in der Disziplin erhalten, welche es den anderen Heeren Europas berlegen gemacht hat." Wie sehr er bis zum letzten Atemzuge nur das Wohl des Staates im Auge hatte und sein Wort: Htte ich mehr als ein Leben, ich wollt' es fr mein Vaterland hingeben!" wahr machte, erhellt auch aus den Schluworten feines Testamentes, welche also lauten: Meine letzten Wnsche in dem Augenblicke, wenn ich ausatmen werde, werden fr das Glck dieses
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