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1. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 234

1895 - Paderborn : Schöningh
234 Knigsberg, die sich jetzt wiederholt, rufe Ich zu Gott dem Herrn, er wolle mit seinem allmchtigen Amen die Gelbde bekrftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelbde, die Ich zu Knigsberg gesprochen, die Ich hier besttige. Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Bedrfnisse Meiner Völker und Meiner Zeit gilt: mit geschlossenen Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, so weit Meine Macht und Mein Wille reichen, Friede halten zu Meiner Zeit wahrhaftig und mit allen Krften das edle Streben der hohen Mchte untersttzen, die seit einem Viertel-Jahrhundert die treuen Wchter der den Frieden Europas sind. Ich will vor allem dahin trachten, dem Baterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die gttliche Vor-fehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist fr die Sicherheit und Rechte Deutschlands. In allen Stcken will Ich so regieren, da man in Mir den echten Sohn des unvergelichen Vaters, der unvergelichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thrnenreich und thrnenwert, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hilfreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung Meiner Liebe zu Meinem herrlichen Vaterlande, zu Meinem in Waffen, in Freiheit und Gehorsam gebornen Volk, richte Ich an Sie, Meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage: Knnen Sie, wie Ich hoffe, so antworten Sie Mir im eigenen Namen, im Namen derer, die Sie entsendet haben; Ritter! Brger! Landleute! und von den hier unzhlig Gescharten alle, die Meine Stimme vernehmen knnen. Ich frage Sie: wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligen Liebe der Christen Mir Helsen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie es ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, wie es bleiben mu, wenn es nicht untergehen soll? Wollen Sie Mir helfen und beistehen, die Eigenschaft immer herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mit seinen nur 14 Millionen den Gromchten der Erde beigesellt ist, nmlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vorwrts - Schreiten in Alters - Weisheit zu-gleich und heldenmtiger Jugendkraft? Wollen Sie in diesem Streben Mich nicht lassen noch versumen, sondern treu mit Mir ausharren durch gute wie durch bse Tage? O, dann antworten Sie Mir mit dem klaren, schrfsten Laute der Muttersprache, ant-Worten Sie Mir ein ehrenhaftes Ja!" Dieses Ja ertnte mchtig von allen Seiten des Kopf an Kopf gefllten Platzes, und man konnte in dem Ausdruck der vieltausendstimmigeu Antwort deutlich die Ent-schiedenheit und Wrme wieder vernehmen, mit welcher die Frage an das Volk gerichtet war. Der König aber fuhr folgendermaen fort: Die Feier des Tages ist wichtig fr den Staat und die Welt; Ihr Ja aber war fr Mich das ist Mein eigen das la Ich nicht das verbindet Uns unauflslich in gegenseitiger Liebe und Treue das giebt Mut, Kraft, Getrostheit, das werde Ich in Meiner Sterbestunde nicht vergessen! Ich will Meine Gelbde, wie Ich sie hier und zu Knigsberg ausgesprochen habe, halten, so Gott Mir hilft. Zum Zeugnis hebe Ich Meine Rechte zum Himmel empor!--Vollenden Sie nun die hohe Feier! Und der befruchtende Segen Gottes ruhe auf dieser Stunde!" 5 Sein Vater lie ihn durch die Minister in die Geschfte einfhren und an den Sitzungen des Staatsministeriums teilnehmen. 6 Vgl. das Lesest.: König Friedrich Wilhelm Iv. und das alte Mtterchen," und das Gedicht: Friedrich Wilhelm Iv. und das Mtterchen" von Gisevius.
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