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1. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 39

1896 - Halle : Anton
39 Mu erbitterte Papst aber brachte bald darauf die drei geistlichen Kur-frsten auf seine Seite, und diese whlten als Gegenlaiser König Karl von Bhmen. 3. Karl Iv. von Bhmen. 13471378. 1) Karl von Bhmen war aus luxemburgischem Geschlecht, der Enkel Kaiser Heinrichs Vii. Aber er hatte nicht die Art seines edelsinnigen Gro-Vaters, sondern war ein schlauer, feinberechnender Mann, der sich mehr auf die Macht des Geldes sttzte, als auf sein kaiserliches Recht. Das zeigte sich, als er einen Rmerzug machte. Da verkaufte er an die reichen italienischen Städte leichten Herzens die kaiserlichen Rechte; in Rom aber weilte er nur einen Tag, gerade lange genug, um sich vom Papste krnen zu lassen. 2) Im Deutschen Reiche galt Karl als der Pfaffenknig" und wurde deshalb nicht von allen Fürsten anerkannt. Besonders feindlich stand ihm der Markgraf Ludwig von Brandenburg entgegen, der Sohn Kaiser Ludwigs, den Karl als Gegenkaiser bekmpft hatte. Der brachte, um Karl zu strzen, eine Anzahl Wahlfrsten auf seine Seite, und sie stellten in dem wenig begterten, aber hochangesehenen Grasen Gnther von Schwarzburg einen Gegenkaiser gegen Karl auf. Statt aber durch einen offenen Kampf seine Sache zur Entscheidung zu bringen, untersttzte Karl ein von den Feinden Ludwigs ausgehendes Gaukelspiel, indem er den pltzlich aufgetauchten falschen Waldemar" (S. 44) als den echten Mark-grasen von Brandenburg anerkannte. Als dann Markgraf Ludwig, fast von allen Brandenburgern verlassen, sich nach Hilfe umsah, vershnte er sich mit Kaiser Karl, und das hatte zur Folge, da Gnther, der zum Tode erkrankt war, seine Ansprche an die Kaiserkrone wieder aufgab (1349). 3) Karls Iv. einziges Verdienst um das Reich bestand darin, da er 1356 ein Reichsgesetz gab (die goldene Bulle"l), worin bestimmt war, wie es in der Folge bei der Wahl und Krnung eines deutschen Kaisers gehalten werden solle. Nach diesem Gesetz wurde der neue Kaiser von 7 Fürsten gewhlt. Unter diesen waren 4 weltliche: die Kurfrsten (kren = whlen) von Brandenburg, Sachsen-Wittenberg und von der Pfalz, sowie der König von Bhmen, und 3 geistliche: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln. Bei der feierlichen Tafel, welche der Krnung folgte, verwalteten die weltlichen Kurfrsten die Erzmter. Der Erztruchses trug die Speisen auf, der Erzmundschenk fllte dem Kaiser den Becher mit Wein, der Erzmarschall sorgte fr das Lager und das Heer, der Erzkmm er er bereitete die kaiserlichen Zimmer. 4) War Karl durch seine Regierung des heiligen rmischen Reichs Erzstiesvater", so ist er doch ein Vater seines eigenen Landes Bhmen und der damit verbundenen Lnder Schlesien, der Lausitz und Branden-brg gewesen. Um seine groen Geldbedrfnisse zu befriedigen, sorgte er fr das Aufblhen dieser Lnder aufs eifrigste: so frderte er Gewerbe ') Wegen der gldenen Siegelkapsel (Bulle"), welche diesem Gesetz an-gehngt war.
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