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1. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 48

1896 - Halle : Anton
48 e wichtige Erfindungen, die in jener Zeit gemacht wurden, haben Wenfalls dazu beigetragen, die neue Zeit vorzubereiten. 1) Eine dieser Erfindungen ist die des Schiepulvers im 14. Jahrh., der Sage nach durch den Mnch Berthold Schwarz. der bei dem Versuche, Gold zu machen, auf die Herstellung gekommen sein soll. Bald fand das schwarze Mlver in der Kriegskunst Verwendung: schon Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg bediente sich einer Donnerbchse", aus der wahrscheinlich groe^ Steinkugeln geschleudert wurden; etwas spter verwendete man in den schlachten die kleinen Feldschlangen", welche eiserne Kugeln schssen, und bald wurden die tragbaren Musketen" eingefhrt, welche von Mus-fetteren' beim Abfeuern auf eine in die Erde gesteckte Gabel aufgelegt wurden. Durch das Schiepulver erlitt im 15. Jahrh. das Kriegswesen eme vllige Vernderung. Die Ritterburgen waren nicht mehr uneinnehm-bar und muten durch Festungen ersetzt werden, und die Schlachten wurden nicht mehr durch die Fhnlein der schwergepanzerten Ritter entschieden, sondern durch die groen Massen wohlgebten Fuvolkes, das aus ge-wordenen Landsknechten" bestand. knechte (b. i. im Lande geborene Kriegsleute) wurden zuerst von Kaiser Maximilian 1. im Kriege verwendet, und so groß war sein Gefallen r1 neuen Kriegsvolk, da er wohl gelegentlich selbst, den Spie aus der Schulter, zu Fu vor ihren Haufen einherschritt. Die Anwerbung von Lands-knechten geschah durch Feld ob erste, welche von dem Kriegsherrn einen Bc-stallungsbrief empfingen. Der Feldoberst bestellte nun ihm bekannte Krieger als arfli , ute und machte die Werbung im Lande bekannt. Spie. Schwert, Blechhaube und Bruststck mute jeder selbst mitbringen; die Kleidung mochte jetn, wie sie wollte. Die Angenommenen erhielten ein Handgeld und wurden dann geordnet. Allemal 10 Spiee standen unter einem Rottmeister und bildeten eine Rotte; 40 Rotten setzten ein Fhnlein zusammen, das unter einem Hauptmann stand; 1016 Fhnlein bildeten ein Regiment. Anfnglich war die Hauptwaffe der Spie; in spteren Zeiten war gewhnlich ein etl mtt Musketen ausgerstet Aus dem Marsche folgte einem solchen Landsknechthaufen stets ein gewaltiger Tro von Weibern und Kindern; nur selten wurde in Gliedern marschiert, und das geschah dann nach Trommelschlag, wozu Trommelreime gesungen wurden. Vor der Schlacht fnieeten sie zum Gebet nieder; dann warfen sie nach uralter Sitte Staub hinter sich und gingen entweder zum Angriff mit gefllten Spieen oder bildeten, wenn sie angegriffen wurden, einen Igel" mit der Front nach allen Seiten. 2) Alle brigen Erfindungen bertraf an Wichtigkeit die Buch* druck er f un st; denn durch sie wurden die Bcher wohlfeil und berall verbreitet. Die wachsende Geistesbildung aber arbeitete der Reformation mchtig vor. Bis zum Jahre 1420 gab es nur geschriebene Bcher; diese waren deshalb selten und so teuer, da oft 500 bis 600 Goldgulden fr eine Bibel gezahlt wurden. Um das Jahr 1420 begann man Bcher in der Art herzustellen, da die Buchstaben auf Holzplatten ausgeschnitten wurden; solche Platten berstrich man mit schwarzer Farbe und druckte sie aus Papier ab. Da erfand 1440 Johann Gutenb erg aus Mainz die Kunst, mit beweglichen Settern zu drucken. In Verbindung mit dem reichen Goldschmied Johann Fust und dem geschickten Gieer Peter Schffer, der die zu den Settern geeignete Metallmischung und die Buchdruckerschwrze erfand, gelang es Gutenberg, an den Druck der Bibel zu gehen. Als in spteren Kriegszeiten Mainz einmal von fremdem Kriegsvolk eingenommen wurde, zerstreuten sich die Gehilfen der Buch-drucker, und so wurde die wichtige Kunst in alle Gegenden Deutschlands verbreitet.
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