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1. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 67

1896 - Halle : Anton
67 da durch den glnzenden Prunk das Land in Schulden gestrzt war. Das schmerzte ihn, und so bekam er eine Abneigung gegen uere Pracht. Aber ein christlicher Sinn zierte ihn, dazu eine gerade, rechtschaffene Hand-lungsweise und Sinn fr Ordnung und Recht. Seinem Lande Macht und Wohlstand zu verleihen, war Friedrich Wilhelms eifrigstes Bestreben. Dazu sah er nur den einen Weg, da er selbst der Feldmarschall und der Finanzminister des Knigs von Preußen sein msse," d. h. da er auf zweierlei zu halten habe: auf Soldaten und auf Geld. b. Seine Sparsamkeit. Daher war er sparsam in allen Dingen. Gleich nach seinem Regierungsantritt entlie er die meisten Diener des glnzenden Hofstaates; nur eine kleine Anzahl Beamter behielt er, und diese nur mit geringem Gehalt. Ebenso lie er die prchtigen Pferde und Wagen und die kostbaren goldenen und silbernen Geschirre verkaufen, um die Schuldenlast des Landes zu tilgen. Des Knigs Hofhalt war schlicht und einfach. Seine Kinder wurden in Gottesfurcht erzogen und zu strengem Gehorsam und ntzlichen Beschftigungen angehalten. Auf seine Tafel kamen die einfachsten Gerichte. Die Prinzessinnen erhielten die einfachsten Kleider, und oft muten sie diese gar selbst verfertigen. c. Seine Arbeitsamkeit. Der König selbst gnnte sich wenig Ruhe. Er arbeitete frh und spt. Wind und Wetter, Schnee und Eis hielten ihn nicht ab, wenn er das Land bereiste, um selbst nach dem Rechten zu sehen. Nichts vergab er dabei seinem kniglichen Ansehen. Von jedem seiner Diener verlangte er unbedingten Gehorsam. Rsonnir' er nicht!" herrschte er Denen zu, die sich verantworten wollten; ja oft griff er im Zorne zum Stock. So herrschte berall ein straffes Wesen, das dem Lande gar sehr zu gute kam. Seine liebste Erholung fand der König auf der Jagd und im Tabakskollegium". Hier sa er mit den vertrautesten seiner Generale bei Bier und Tabak zusammen und jeder durfte seine Meinung frei heraussagen. d. Seine Sorge fr das anb. In jeder Hinsicht war Friedrich Wilhelm ein sorgender Vater fr sein Land. Den noch sehr gedrckten Bauernstand suchte er dadurch zu heben, da er 1717 den Schulzwang einfhrte, wonach alle Eltern bei nachdrcklicher Strafe angehalten wurden, ihre Kinder im Winter tglich und im Sommer und zur Zeit der Feld-arbeiten wenigstens ein- oder zweimal wchentlich zur Schule zu schicken. Weiter ordnete er an, da auf den kniglichen Gtern die Bauern von der Hrigkeit" (d. h. der ererbten Verpflichtung zu Diensten) befreit fein sollten, und auch fr die Gutsbauern der Edelleute wurde einigermaen gesorgt, da es nicht mehr gestattet war, sie ohne rechtlichen Grund vom Hose zu jagen. Dazu befreite der König den Bauernstand von allen unntzen Belstigungen, z. B. durch Vorspanndienste: er will nicht, da die Herren Rte mit feiner Bauern Pferden spazieren fahren. Gewerbe und Hanbei blhten immer mehr empor; denn der König ordnete, um das Geld im Lande zu behalten, den Gebrauch einheimischer Waren an: so trug er nebst den Prinzen nur Tuch, welches im Lande verfertigt war. Ebenso lag ihm der Ausbau der Städte am Herzen. Besonders eifrig suchte er Berlin zu vergrern, indem er wohlhabende Brger zum Bauen neuer Huser zwang; zeigte ein solcher sich saumselig, so entschied er wohl kurz: Der Kerl hat Geld, 5*
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