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1. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 83

1896 - Halle : Anton
83 Bon der Brgerschaft sollten die Stadtverordneten, und von diesen der Magistrat gewhlt werden; nur der Brgermeister wurde von der Re-gierung aus drei ihr vorgeschlagenen Bewerbern ernannt.. So wurde es mglich, da die Brger sich an der Selbstverwaltung ihrer Städte beteiligen konnten, wodurch sie auch Teilnahme fr die Angelegenheiten des Vaterlandes gewannen. Ferner trat ort die Stelle des ehemaligen Zunft-zwanges die Gewerbefreiheit. 3) Die Gemeinden aber sollten auch die inneren Angelegenheiten des Staates mit bestimmen. Deshalb wurde die Einrichtung von Pro-vinzialstnden beschlossen, d. h. gewhlten Krperschaften, welche die inneren Angelegenheiten der Provinz zu beraten hatten. Aus den Provinzial-stnden sollten spter Reichs stnde hervorgehen, in denen der ganze Staat vertreten sein sollte. b. Die Verbesserung des Heerwesens geschah besonders durch den trefflichen General von Scharnhorst. Gerhard David von Scharnhorst war 1756 zu Bordenau in Hannover von brgerlichen Eltern geboren. Sein Vater, ein ehemaliger Quartiermeister, lebte anfangs in bescheidenen Verhltnissen, und der junge Scharnhorst wuchs unter ernster Arbeit heran. Als spter der Vater ein Gut erbte, wurde es mg-lich, den Trieb des Sohnes nach hherer militrischer Ausbildung zu befriedigen. Dieser wurde nmlich in die Kriegsschule aufgenommen, welche vom Fürsten von Bckeburg auf der kleinen Festung Wilhelmsstein im Steinhudermeere errichtet worden war. Als sich hier Scharnhorst eine ausgezeichnete militrische Vor-bildung erworben hatte, trat er in hannoversche Kriegsdienste, kmpfte wacker mit in Frankreich (1793) und trat dann 1801 in die preuische Armee ein. Als Fremder und Brgerlicher wurde es ihm anfangs schwer, vorwrts zu kommen. Da aber seine ausgezeichneten Eigenschaften bald erkannt wurden, stieg er schnell auf und wurde von Friedrich Wilhelm 1807 zum Kriegsminister berufen. In dieser Stellung ist Scharnhorst der Waffenschmied der deutschen Freiheit" ae-worden. Die Werbung der Truppen wurde abgeschafft und die allgemeine Dienst-Pflicht (vom 18. bis zum 25. Lebensjahre) eingefhrt. Die Soldaten er-hielten eine zweckmige Kleidung; Zopf, Locken und Puder wurden ver-bannt; die Bewaffnung war einfach und zweckmig; das Exerzieren wurde nur als Vorbung zum Kriege betrieben. Die Befrderung zu Offizier-stellen geschah nur nach Verdienst, so da auch Brgerliche zu den hchsten Stellen aufsteigen konnten. Da aber Preußen nach den Bestimmungen des Tilsiter Friedens nur 42000 Mann Soldaten halten durfte, so wurde stets nur ein Teil der Heerespflichtigen einberufen, in wenigen Wochen ausgebildet und dann wieder entlassen, so da in drei Jahren 150000 Mann gebter Truppen vorhanden waren. c. Die Wiedererweckung vaterlndischen Sinnes. Die Not der Zeit hatte in dem preuischen Volke einen ernsten, frommen Sinn erweckt. Da dieser Sinn sich auf die Befreiung des Vaterlandes von der Fremdherr-schaft richte, dazu wirkte besonders der Professor Fichte zu Berlin in seinen damals gehaltenen Reden an die deutsche Nation". In diesen sprach er mit khnen Worten von der Schande der Gegenwart und mahnte zur Erziehung der Jugend in vaterlndischem Sinne und in strenger uerer Zucht. Den vaterlndischen Sinn suchte Ernst Moritz Arndt zu be-leben, indem er seine Gedichte und sonstige Schriften gegen alles Welsche" richtete. Der Turnvater Jahn aber erffnete in der Hasenheide bei Berlin 6*
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