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1. Kursus 2 - S. 131

1897 - Altenburg : Pierer
131 2. Stck: Magdeburgs Fall. Wie Magdeburg den Kaiserlichen erlag! I. u. Il Wie kam es, da die Kaiserlichen Magdeburg be-lagerten? Magdeburg war in frherer Zeit ein katholisches Erzbistum gewesen, und ein katholischer Erzbischof hatte der sie geherrscht. Seit 1524 aber war es der neuen Lehre zugefallen, und seitdem ward es von einem evangelischen Administrator verwaltet. Wie einst die Magdeburger Kaiser Karl V. getrotzt und das Interim nicht angenommen hatten, so widersetzten sie sich jetzt Kaiser Ferdinand, der seinen Sohn Leopold als Erzbischof der Magdeburg setzen wollte. Auch weigerten sie sich, eme kaiserliche Besatzung in ihren Mauern aufzunehmen. Deshalb zogen Tillv und Pappenheim vor die Stadt. Am 30. Mrz 1631 ward dieselbe eingeschlossen und 6 Wochen belagert. - Wie konnte Magdeburg nur so lange Widerstand leisten? Dietrich von Falkenberg bernahm die Verteidigung; in Fischerkleidung hatte er sich durch die Belagerer hindurch in die Stadt geschlichen. Die Brgerschaft kmpfte mit Heldenmut. Und trotzdem fiel Magdeburg tn der Feinde Hnde? Die letzte Beschieung am Morgen des 19. Mai; Tillys..List und die Tuschung der Brgerschaft; Erneuerung des Sturmes ; Uber-wltigung der Vorposten. bersteigung des Walls. Wie gestaltete sich der letzte Kampf? Siehe Bericht im Lehr- und Lesebuch, pag. 135. Welches Schicksal trifft die Magdeburger? Die Schilderung der Plnderung ist von den Schlern zu entwerfen! Warum hat Gustav Adolf das traurige Schicksal nicht verhindert? Wohl hatte Gustav Adolf kurz nach seiner Landung den Magdeburgern seine Hilfe zugesagt, und er war auch bemht, sein Wort einzulsen; da er nicht rechtzeitig Hilfe bringen konnte, lag nicht an ihm, sondern an dem Zgern der Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen, die dem Schweden-knige aus Furcht vor dem Kaiser den Durchzug durch ihre Lnder ver-wehrten. Htten sich die beiden Fürsten ohne Zgern dem nordischen Glaubenshelden angeschlossen und ihm die Festungen Kstrin, Spandau und Wittenberg eingerumt, dann htte Gustav Adolf schneller vorwrts rcken knnen, und dann htte er rechtzeitig Magdeburgs Entsatz ermg-licht. So aber fiel Magdeburg, der Hort des Protestantismus, durch den Wankelmut, die Unentschlossenheit und Lauheit seiner eigenen Glaubens-genossen. Wie kam es nur, da die Magdeburger dem Kaiser so lange trotzten? Es war ihre Glaubenstreue, die sie zum Wider-stnde anregte. Sie trotzen dem Kaiser, ihrem hchsten Herrn, weil er ihren Glauben unterdrcken will. Es zeigt sich hier so recht, welch traurige Folgen der Glaubenszwang nach sich zieht. Weil der Kaiser auch der die Herzen und Gewissen seiner Unterthanen verfgen will, reizt er sie zum Widerstand und zur Emprung. Die Magdeburger-Wissen gar wohl, da sie der Obrigkeit gehorchen mssen, sie wissen aber auch, da die Bibel lehrt: Man mu Gott mehr gehorchen als den Menschen." Sie vertrauen aus ihren Gott, der der alleinige Herr der Herzen und Gewissen ist, der ihren Vtern in schwerer Not beigestanden, und dieses starke, felsenfeste Gottvertrauen verleiht ihnen Mut, Eni-schlossenheit und Ausdauer. Lieber wollen sie den Tod erleiden, als den 9*
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